Bananenfeld
Es ist alles verkorkst - die Bananen verschwinden wegen eines Virus. In Spanien bleiben die Bananen liegen, weil die EU die Bananen preiswerter importiert. Australien baut jetzt genmanipulierte Bananen an und auch Bill Gates kommt mit einer genmanipulierten Banane. Dann sind da noch die Japaner: Die Europäische Kommission ist mit der Übernahme von Fyffes durch das japanische Chemie- und Pharma-Unternehmen Sumitomo einverstanden. Das Unternehmen Fyffes ist europäischer Marktführer für Bananen und in der Steueroase Irland zu Hause. Chiquita, Fyffes, Fresh Del Monte und Dole teilen 80 Prozent des weltweiten Bananenhandels unter sich auf. Jetzt mischen die Japaner mit.

Noch gibt es In Australien keine genetisch veränderten Bananen. Das könnte sich aber bald ändern, wenn sich die Panama-Krankheit weiter ausbreitet. Daher wurde jetzt auch das erste Testfeld für genetisch veränderte Bananen genehmigt. Aber auch Bill Gates will seine genetisch veränderten Bananen anbauen. Wir hatten in unserem Beitrag: Protest von Studenten - Bill Gates-Stiftung zahlt 900 $ für den Verzehr von GV-Bananen darüber berichtet, dass die von Bill Gates finanzierten genmanipulierten Bananen Studentinnen in den USA testen sollen. Doch dazu kam es nicht. Eine Petition mit über 60 000 Unterschriften wurde der Bill und Melinda Gates-Stiftung überreicht. Die Vitamin-A-Banane soll angeblich zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung vor allem von Kleinbauern beitragen.

Gibt es diese genmanipulierten Bananen ohne Test in Afrika? Der Bericht bezieht sich auf die Veränderung durch Genmanipulation von afrikanischen Kulturpflanzen wie Bananen, Reis, Süßkartoffeln, Straucherbse, Cassava und Sorghumhirse. Die wichtigsten Länder, die Bill Gates und Co in Betracht ziehen, sind Burkina Faso, Ägypten, Ghana, Nigeria, Kenia, Uganda und Malawi. Auch Blomberg berichtete, dass Monsanto kleine Felder in diesen Ländern besitzt und die Saat von diesem Konzern boomen soll.

MADE FOR GERMANY - Der bittere Geschmack von unserem Obst

Bananen sind weltweit die meistverkauften Früchte und für über 400 Millionen Menschen ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Doch die Pilzkrankheit TR4 bedroht die Bestände. Resistente Bananen zu erzeugen ist eine schwierige Aufgabe. Da Kulturbananen vegetativ vermehrt werden und komplexe Vererbungsmuster haben, lassen sie sich nicht einfach mit resistenten Wildbananen kreuzen. Deshalb werden in Wageningen, Niederlande auch gentechnische Verfahren eingesetzt. Doch nicht nur Wageningen versucht sich an genmanipulierten Bananen, wie jetzt bekannt wurde auch Australien.

Wir hatten oft schon berichtet, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an seine Grenzen stößt, so ist es auch bei der Banane. Da die Erreger zunehmend resistent werden, werden die Anbauer von Bananen so zu erhöhten Aufwandmengen gezwungen. Das ist nicht nur problematisch für die Gesundheit der Plantagenarbeiter und der Umwelt, sondern treibt auch die Kosten nach oben. Doch die Verbraucher wollen eine perfekte billige Banane.

In den USA ist sogar seit längerer Zeit ein regelrechter Preiskrieg entstanden. Jede Kette verkauft für 39 Cent pro Pfund (454 Gramm) und das tut weh,“ sagte ein Händler aus der Boston Region. Der Preiskrieg hält schon seit einiger Zeit an und es ist kein Ende in Sicht. Dem Händlern zufolge werden den Supermärkten attraktive Preise von Multikonzernen gemacht und kleinere Läden haben darunter zu leiden.

Durch die Spannungen zwischen den Philippinen und China hat China jetzt Ecuador für sich als Bananenlieferant entdeckt. Hier steigt jedes Jahr die Anzahl der Produzenten. Auch die Nachfrage aus Japan, Südkorea und Dubai steigt.

Die Produktion war gut, aber die Konkurrenz in Lateinamerika wird härter und das spiegelt sich in den Bananenpreisen wieder, die 50 Cents niedriger sind als in den Vorjahren. Ecuador vermutet, dass das an Costa Ricas großer Produktion liegt. Was die Exporte angeht, so steigt die Nachfrage in Japan, Südkorea und Dubai.

Die Preise sind im Keller und der Druck wird auch auf die ArbeiterInnen ausgeübt. Tausende Kleinbäuerinnen und Arbeiter werden auf Obstplantagen ausgebeutet.
Zuletzt führten er und die Organisation „ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt“ eine epidemologische Studie in zwei ecuadorianischen Bananenanbaugebieten durch. Sie verglichen den Gesundheitszustand von Landarbeitern in konventionellen Plantagen, die Pestizide ausbringen, mit Arbeitern im ökologischen Bananenanbau. Von den befragten Arbeitern wusste kaum jemand über die Risiken Bescheid. Jene, die eine Ahnung hatten, gaben an, keine Wahl zu haben und das Geld zu brauchen. 80 Prozent mischen Chemie-Cocktails an, versprühen sie, ohne dabei Masken oder Handschuhe zu verwenden. Meist stehen diese gar nicht bereit. Über Haut und Atemwege gelangen die Pestizide in den Organismus. Zum Beispiel Mittel wie Paraquat, das in der EU seit 2007 verboten ist. Oder Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Quelle kurier.at
Erst letztes Jahr wurden, nachdem ein Plantagenbesitzer von der Gründung einer Gewerkschaft erfuhr, Arbeiter/innen entlassen. Die Arbeiter/innen wurden vom Plantagen-Verwalter von da an daran gehindert, die Plantagen zu betreten. Außerdem bedrohte der Verwalter die Familien einiger Arbeiter/innen und ließ das Dach eines Hauses abreißen, in dem sie wohnten. Hinzu kam, dass sie mit dem Tode bedroht wurden.
Die Panamakrankheit ist nicht das einzige Problem. Der Blattpilz Black Sigatoka ist weltweit in allen Anbaugebieten verbreitet. Er schränkt die Photosynthese der befallen Bananenstauden ein. Sie bilden weniger Früchte. Zudem reifen sie vorzeitig, sodass sie sich nicht mehr für den Export eignen. Zwar verschärft der Anbau in großen Monokulturen die Anfälligkeit, aber auch auf den Feldern von Kleinbauern, die Kochbananen anbauen, richten diese Krankheitserreger erhebliche Schäden an.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stößt an seine Grenzen, da die Erreger zunehmend resistent werden und so zu erhöhten Aufwandmengen zwingen. Das ist nicht nur problematisch für die Gesundheit der Plantagenarbeiter und Umwelt, sondern treibt auch die Kosten nach oben.

Die beliebteste Frucht steht im Fokus. Gerade in ersten Monaten ist die Nachfrage um höchsten. Dass Bananen so billig sind, ist nur möglich, weil sie ein Massenprodukt sind, das unter hochgradig künstlichen Bedingungen entsteht. Genau das macht sie so anfällig. Zwei Drittel des Kaufpreises gehen allein für Dünger und Pestizide drauf, Transport und Reifung sind dabei noch nicht eingerechnet. Nur die Massen, nur die großen Plantagen machen das Geschäft profitabel.

Es gibt nur eine Sorte, auf die all das zutrifft, was der Verbraucher angeblich wünscht, die Cavendish. Deshalb hat sie sich weltweit ausgebreitet. Riesige Plantagen in Australien, Asien, Afrika und Lateinamerika sind mit ihr bepflanzt. Die sensible Cavendish hat den Bananenanbau verändert.

Jetzt ist es amtlich, laut freshplaza investiert Australien in ein Labor, um eine Bananensorte zu entwickeln, die resistent gegen die gefürchtete TR4 ist. In wenigen Monaten wird im Süden Darwins eine Test-Plantage mit einer Fläche von mehr als 6 Hektar gebaut werden, die für den Anbau verschiedener, genetisch modifizierter Bananen, um genau zu sein Canvendish-Sorten, bestimmt ist. Forscher hoffen, mit dieser Plantage eine Sorte entwickeln zu können, die resistent gegen die gefürchtete TR4-Krankheit ist, die 1997 das erste Mal im Norden des Landes aufgetaucht war. In bisherigen Studien haben Wissenschaftler eine starke Resistenz gegen die Krankheit in vier Reihen Grand Nain Candish Bananen gefunden.
Die Regierung in Australien hat Mitte Februar 2017 nach fünfjähriger Studie die Testversuche zugelassen. Noch gibt es keine genetisch veränderte Banane in Australien, so Professor Dale. Aber da sich die Panama-Krankheit weiter ausbreitet und in Queensland wirklich ernst wird, wäre die genmanipulierte Banane eine Alternative, so der Professor.
Das Bananenkartell

Und jetzt ist es amtlich: Der High Court hat am letzten Donnerstag den 16.Februar 2017 der Übernahme von Fyffes zugestimmt. Hiermit hat der Deal alle notwendigen Hindernisse hinter sich gelassen und ist beschlossen. Zuvor hatten die Anteilhaber von Fyffes zugestimmt. Das japanische Sumitomo übernimmt den irischen Bananenriesen für 751 Mio Euro. Die Banane ist auch für Sumitomo ein wichtiges Handelsgut: Der Konzern importiert etwa 30 Prozent der in Japan verkauften Bananen.

Im Jahr 2014 scheiterte die anvisierte Fusion von Fyffes mit dem US-Bananengroßhändler Chiquita. Die Chiquita-Aktionäre lehnten das Vorhaben ab. Durch den Zusammenschluss wäre der weltgrößte Bananenhändler entstanden. Nun gesellt sich der japanische Konzern in die Riege des Bananenkartells. Wie in allen Branchen üblich, gibt es nur ein paar wenige Konzerne, die das Sagen haben - so auch bei Obst - Konzerne wie Chiquita, Del Monte und Dole. Diese Konzerne haben auch das Ananas-Kartell.

Den Vereinten Nationen zufolge teilen Chiquita, Fyffes, Fresh Del Monte und Dole 80 Prozent des weltweiten Bananenhandels unter sich auf. Siehe auch Die Natur schlägt zurück - Pilzkankheit gefährdet weltweite Bananenproduktion

Auch in Costa Rica sind 91% der Früchte für die vier größten Unternehmen: Chiquita, Del Monte, Dole und Fyffes. Costa Rica produziert das ganze Jahr über Bananen und verkauft sie, auf Grund von Regierungsanweisungen, während der gesamten Saison zum gleichen Preis. Doch der wahre Preis für Bananen zahlen auch hier die Ärmsten der Armen, während sich die Manager des Bananengiganten Fyffes nach der Übernahme durch Sumitomo im nächsten Jahr einen Bonus von €3 Millionen teilen werden.

Paradox, in der EU baut Spanien Bananen an, doch die EU importiert Bananen auf Kosten von kanarischen Bananen. Spanische Supermärkte nutzen diese Bananen als Teil ihrer Werbung, um mehr Kunden anzulocken. Daher sind importierte Bananen günstiger, als kanarische Bananen.

Wir Deutschen sind Europameister im Bananenessen: Im Schnitt verputzt jeder gut 100 Bananen im Jahr. Bananen gehören mit den niedrigen Angebotspreisen zu den billigsten Lebensmitteln überhaupt. Wenn Sie nächstes Mal Bananen kaufen, dann bedenken Sie bitte den wahren Preis.


Quelle