Lettlands Zentrum der Staatssprache will den Fall des Bürgermeisters von Ventspils, Aivars Lembergs, ermitteln, der die Zuschauer eines Theaters auf Russisch begrüßt hat, meldet das Nachrichtenportal mixnews.lv. Der Vorfall ereignete sich am 28. Februar, als der Politiker einen Kooperationsvertrag mit dem Russischen Theater in Riga unterzeichnete. Aivars Lembergs redete vor dem Publikum einige Minuten lang auf Russisch und wiederholte das Gesagte nicht auf Lettisch. Nun droht ihm eine Geldbuße.

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© www.globallookpress.comSprachpolitik in Lettland: Bürgermeister von Ventspils droht Geldbuße wegen Rede auf Russisch
Der Bürgermeister von Ventspils begründete die fehlende Übersetzung damit, dass die meisten Zuschauer im Saal russischsprachig gewesen waren. „Wenn ein Event von dem Staat oder der Kommunalverwaltung organisiert wird, hat Lettisch als die Kommunikationssprache zu fungieren. Wenn ein Abgeordneter eine Rede hält, so hat er immer nur die Staatssprache zu verwenden“, erklärte die stellvertretende Leiterin der lettischen Sprachbehörde Ingrida Berzina. Auf Widrigkeiten steht eine Strafe in Höhe von 35 bis 70 Euro. Lettisch ist die einzige Amtssprache im Land, obwohl fast 40 Prozent der Bevölkerung Russisch als Muttersprache haben.