
Schon zuvor hatten Astronomen entdeckt, dass „2007 OR10“ langsamer rotiert als eigentlich angenommen wurde und ein Mond wurde schon damals als Lösung für das Rätsel vorgeschlagen.
Auf acht Aufnahmen des Weltraumteleskops „Hubble“ von 2009 bis 2010 hat ein Team John Stansberry vom Space Telescope Science Institute den Mond ausfindig gemacht und seine Entdeckung nun in einem Fachartikel via ArXiv.org beschrieben.
Wahrscheinlich entstanden die kleinen Monde um die äußeren Zwergplaneten durch Einschläge größerer Brocken auf den Hauptkörper, durch die sich Trümmr in einer Umlaufbahn um den Planetenkörper zusammenballten. Der Umstand, dass bislang alle bekannten TNOs Monde besitzen, deutet für die Astronomen auf eine sehr chaotische und dicht gedrängte Vergangenheit der äußeren Regionen des Sonnensystem hin.
„Heute ist es nahezu unwahrscheinlich, dass diese Objekte zusammenstoßen“, kommentiert Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science gegenüber dem „New Scientist„. „Das wiederum bedeutet aber auch, dass es dort früher sehr dichter zuging. Es muss in diesen Regionen einst 10 bis 100 mal mehr Objekte gegeben haben als heute.“
Weitere Beobachtungen sollen nun klären, ob der Mond aus Gestein oder vornehmlich aus Eis besteht. Aus diesen Informationen erhoffen sich die Forscher wiederum über die Gaschemie der einstigen protosolaren Scheibe also sozusagen der Geburtswolke der Sonne.
Kommentar: Interessant ist die Tatsache, dass dieser Mond erst jetzt entdeckt wurde. Vielleicht ist es ein neuer Mond, der kürzlich eingefangen wurde. Pierre Lescaudron beschäftigt sich in seinem Buch unter anderem mit diesem Phänomen im Unterkapitel "Immer mehr Asteroiden, Kometen und Monde":