Vallendar - Die Entwarnung durch den Kampfmittelräumdienst kam gegen 15.45 Uhr: Die US-amerikanische Fliegerbombe, die am heutigen Mittwoch bei Bauarbeiten in Vallendar gefunden wurde, ist entschärft.
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© Angela KauerBei dem Blindgänger handelt es sich um eine Ein-Zentnerbombe US-amerikanischer Art.

Gegen 10.15 Uhr waren Bauarbeiter bei Grabungen im Baugebiet Bergfeldstadion in der Josef-Görres-Straße auf dem Mallendarer Berg auf eine Ein-Zentnerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gestoßen. Der Kampfmittelräumdienst war bereits kurze Zeit später vor Ort. Die Entschärfer gehen von einem problemlosen Einsatz aus, da es nur eine kleine Bombe sei.

Zwischen 13 und 14 Uhr haben Einsatzkräfte der Polizei mit der Evakuierung von rund 120 Wohnhäusern im Umkreis von rund 300 Metern um den Fundort begonnen. Per Lautsprecherdurchsage forderten die Beamten die Bewohner dazu auf ihre Wohnungen zu verlassen. In der angrenzenden Konrad-Adenauer-Schule, die nicht im Evakuierungsgebiet liegt, fiel aus Sicherheitsgründen der Nachmittagsunterricht aus.

Laut Auskunft der Einsatzkräfte erfolgte die Evakuierung aus logistischen Gründen bereits so frühzeitig nach dem Bombenfund. Um die Mittagszeit sei eine solche Aktion einfacher, als nach Rückkehr der vielen Berufspendler. Einige evakuierte Anwohner haben sich derweil im Berufsförderungswerk Vallendar eingefunden, das seine Kantine für den Zeitraum der Bombenentschärfung als Anlaufstelle zur Verfügung gestellt hat.

Ganz reibungslos verlief die Evakuierung nicht. Bei einer letzten Kontrollfahrt mussten die Einsatzkräfte unter anderem eine heiße Diskussion mit einer Frau führen, die ihr Haus nicht verlassen wollte, weil es angeblich nicht mehr im Evakuierungsradius lag. Auch viele andere Leute waren der Aufforderung der Polizei nicht gefolgt und befanden sich immer noch in ihren Wohnungen und Häusern. Und auch in einigen Geschäften im Viertel befand sich noch immer Personal. Der für 14.30 Uhr angepeilte Abschluss der Evakuierung konnte dadurch nicht eingehalten werden.

Bis 15.30 Uhr sollte der Luftraum über Vallendar offiziell gesperrt bleiben. Bis dahin sollte auch die Bombe längst entschärft sein. Aber erst nach 15.30 Uhr sind die letzten Fahrzeuge von DRK, Feuerwehr und Polizei von ihren Kontrollfahrten in der Evakuierungszone zurückgekehrt, sodass sich alles verzögerte. Der Kampfmittelräumdienst stand jedoch in ständigem Kontakt zur Luftsicherung. Die Sperrung des Luftraums konnte so weiterhin gewährleistet werden.

Dann ging alles ganz schnell: Bereits wenige Minuten, nachdem die Entschärfer das Okay der Einsatzkräfte erhalten hatten, meldeten sie sich über Funk zurück: Die Bombe war entschärft.