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© dpa/DPAIm Havelland nahe der brandenburgischen Gemeinde Börnicke sind zwei verkohlte Leichen gefunden worden. Bei den Toten aus dem Wrack mit dänischem Kennzeichen soll es sich um Kinder handeln. Auf das brennende Auto nahe der A24 hatte ein verwirrter Mann mit schweren Brandverletzungen hingewiesen

In einem Waldstück im Havelland hat die Polizei in einem ausgebranntem Auto mit dänischem Kennzeichen zwei Leichen gefunden.

Börnicke. Mysteriöser Leichenfund in Brandenburg: Unweit der Autobahn 24 Hamburg-Berlin hat die Polizei bei Börnicke (Havelland) zwei verkohlte Leichen in einem ausgebrannten Auto entdeckt. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei den Toten um zwei Kinder. Beamte hatten das Wrack des Kleinwagens mit dänischem Kennzeichen am frühen Freitagmorgen in einem Waldstück an der Bundesstraße 273 entdeckt, wie die Potsdamer Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium mitteilten.

Am Morgen hatte ein Zeuge einen verwirrten Mann mit schweren Brandverletzungen am Morgen gegen vier Uhr in dem Ort Staffelde nahe der A 24 gesehen und per Notruf die Polizei alarmiert, wie es hieß. Der Mann habe gesagt, dass im Wald ein brennender Pkw stehe. Wenig später fanden Einsatzkräfte der Polizei einige Kilometer entfernt den völlig ausgebrannten Kleinwagen mit zwei verbrannten Insassen. Das Wrack stand an einem Waldweg etwa 100 Meter von der B 273 entfernt.

Der verletzte Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Berliner Krankenhaus geflogen worden. Der Mann wurde notoperiert und liegt auf der Intensivstation. Er sei derzeit nicht ansprechbar, aber außer Lebensgefahr, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch seine Identität sei noch ungeklärt.

Obduktionsergebnis am Montag erwartet

Völlig offen ist den Angaben zufolge, wie es zu dem Brand kam. Ob es sich um ein Verbrechen oder einen Unfall handelte, war noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Potsdam und die Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen auf. "Die Ermittlungen stehen ganz am Anfang“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Fundort an der B 273 wurde weiträumig abgesperrt. Das Fahrzeug mit den beiden Kinderleichen blieb zur Spurensicherung zunächst am Ort. Gegen Mittag verließ ein Leichenwagen das Waldstück. Zur Klärung der Identitäten beantragte die Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Toten, die am Sonnabend stattfinden soll. Geklärt werden soll, ob die beiden Personen möglicherweise schon vor dem Feuer tot waren, wie ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Freitag sagte. Die Ergebnisse der Obduktion sollen am Montag veröffentlicht werden.

Vor fast genau zwei Jahren hatte ein ähnlicher Fall in Schönefeld (Dahme-Spreewald) für Entsetzen gesorgt. Dort wurden am 24. August 2009 eine Mutter und ihre drei Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren tot in einem ausgebrannten Auto entdeckt. Die Ermittler gingen damals von einem erweiterten Suizid der Mutter aus.

dpa/dapd