Im Konflikt um das Atomprogramm Nordkoreas hat der südkoreanische Präsident Moon Jae-in das Nachbarland davor gewarnt, die Chancen für einen Dialog zu vertun. Mit US-Präsident Donald Trump habe er über den "Einsatz von Sanktionen und Druck gesprochen, um das Problem der nordkoreanischen Raketen und Atomwaffen zu lösen, aber auch zugleich den Dialog zu nutzen", sagte Moon am Montag bei einem Treffen mit Trumps Vorgänger Barack Obama in Seoul.
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© ReutersSüdkoreas Präsident: Nordkorea hat "letzte Chance" für Dialog
"Das ist die letzte Gelegenheit für Nordkorea, durch die Tür des Dialogs zu treten", sagte er seinem Sprecher zufolge.

Moon hatte Trump am Donnerstag und Freitag in Washington getroffen. Trump richtete dabei scharfe Worte an die international isolierte Regierung in Pjöngjang. Das "Zeitalter der strategischen Geduld" mit Nordkorea sei vorüber, dieser Ansatz sei gescheitert, sagte er in Anspielung an die Nordkorea-Politik Obamas.

Der Streit mit dem kommunistisch regierten Land gilt als einer der weltweit gefährlichsten Konflikte. Nordkorea treibt gegen internationalen Widerstand ein Atom- und Raketenprogramm voran.

Obama verteidigte bei einem Forum in Seoul seine Politik. Es sei ihm darum gegangen, die Sanktionen gegen Nordkorea zu verstärken, Schlupflöcher zu schließen und die Zusammenarbeit mit China - Nordkoreas traditionellem Verbündeten - zu fördern, sagte der Ex-Präsident laut der Zeitung The Korea Herald. Zugleich äußerte er sich skeptisch, dass es eine rasche Lösung gebe. "Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es einen Königsweg gibt, um das Problem schnell aus der Welt zu schaffen." (dpa)