Expertin an der Universität Würzburg schließt Meteoriten- und Vulkangestein aus

Einen Schreck bekam Hermann Oechsner aus der Frühlingstraße in Thüngersheim, als jüngst irgendetwas auf sein Dach schlug. Am nächsten Tag fand er beim Kontrollieren seiner Dachziegel ein Loch und dicht daneben einen seltsamen Stein. Das kantige Gebilde, etwa so groß wie ein Tischtennisball, muss mit großer Wucht auf das Dach geprallt sein.

„Diese Steine sehen überhaupt nicht wie Meteoriten aus.“

Dorothee Kleinschrot Mineralogisches Museum

Ein weiteres Exemplar - circa zehn Zentimeter groß und pyramidenförmig - fand er kurz darauf in seinem Vorgarten.

Sofort dachte Oechsner an Meteoritengestein und meldete seinen Fund der Würzburger Universität. Um was es sich beim dem metallisch glänzenden Gestein tatsächlich handelt, müssen genauere Untersuchungen ergeben.

Dorothee Kleinschrot, Kustodin im Mineralogischen Museum, schließt einen Meteoritenfund aus: „Diese Steine sehen überhaupt nicht wie Meteoriten aus. Denn dann würde man eine Schmelzkruste sehen, die beim Flug durch die Atmosphäre entsteht. Außerdem hätten sie dann keine Rostspuren.“

Auch die Möglichkeit, dass es sich bei den Fundstücken um Vulkangestein handeln könnte, kommt für sie nicht in Frage. Stattdessen ordnet sie die Steine eher den hiesigen Regionen zu. „Vielleicht sind es rote Sandsteine aus der Gegend“, vermutet Kleinschrot.

Meteoritenfunde sind sehr selten und oft erweisen sich Fundstücke als irdisches Gestein. Nach den Aussagen Kleinschrots ist auch in diesem Fall die Wahrscheinlichkeit eines Meteoritenfunds gering. Es bleibt aber die Frage, wie der Stein mit großer Wucht auf das Dach gelangte und einen Ziegel zertrümmerte.

dch/ds