Donald Decker wurde weltweit als »Rain Man« bekannt, der Mann, der es in geschlossenen Räumen regnen lassen kann. Sein Fall gehört zu einem der am besten dokumentierten paranormalen Ereignisse aus jüngerer Zeit und wurde von vielen glaubwürdigen Zeugen - unter anderem zahlreiche Polizei- und Strafvollzugsbeamten - bestätigt.
Donald Decker
Alles begann am 24. Februar 1983 in Stroudsburg im US- Bundesstaat Pennsylvania, nachdem Don Deckers Großvater James Kishaugh verstorben war. Während alle anderen Familienmitglieder um ihn trauerten, spürte Don zum allerersten Mal in seinem Leben endlich ein innerliches Gefühl des Friedens und Erleichterung. Denn, was die anderen nicht wussten, war, dass sein Opa ihn seit seiner jüngsten Kindheit immer wieder misshandelt hatte. Er befand sich zwar zum Zeitpunkt seines Todes im Gefängnis, wurde aber für die Beerdigung freigestellt und durfte einige Tage bei seiner Familie verbringen.


Nach der Beerdigung seines Großvaters wurde Don eingeladen, die Nacht bei Bob und Jeannie Keiffer zu verbringen, die Freunde der Familie waren und sich sehr fürsorglich um den 21-Jährigen kümmerten. Es war bereits spät am Abend, als Don zu spüren begann, das irgendwas nicht stimmte. Eine seltsame Kälte überkam ihn und er fiel schnell in einen tranceähnlichen Zustand. Die Keiffers waren über Dons Verhalten verwirrt und ratlos, doch bevor sie sich noch lange Gedanken darüber machen konnten, bemerkten sie, wie überall in dem Wohnzimmer plötzlich Wasser aus der Decke und den Wänden tropfte, als wenn Wasserrohre geplatzt wären. Die Keiffers informierten sofort ihren Vermieter Ron Van Why über diesen Vorfall, da er als Bauherr der einzige war, der möglicherweise eine Antwort darauf geben konnte, was an der Wasserinstallation defekt sein könnte. Ron kam umgehend und schaute sich das Problem an, doch er hatte keine Erklärung für diesen Wasserschaden, denn es gab keinerlei Wasserleitungen in den Bereichen, wo das Wasser austrat. Und es wurde immer schlimmer, es tauchten immer mehr solche tropfenden Stellen im Haus auf und überall trat das Wasser durch die Böden sowie den Decken und Wänden aus.

Da er sich nicht sicher war, was er jetzt noch tun könnte, rief Ron zunächst seine Frau an und informierte sie über die rätselhafte Situation im Haus seiner Mieter, dann benachrichtigte er die Polizei. Es war der Polizeibeamte Richard Wolbert, der als erster eintraf und es dauerte nur wenige Minuten nach dem Betreten des Hauses, bis auch er völlig vom Regen durchnässt wurde. Der Polizist beschrieb das, was er in jener Nacht in Keiffers Haus gesehen hatte, folgendermaßen: "Wir standen nah hinter der Haustür und sahen diese Wassertropfen waagerecht fließen. Sie sausten schnurstracks zwischen uns vorbei in den anderen Raum." Und sein Kollege John Baujan, der etwas später hinzuzukam, bezeugte dieses mysteriöse Phänomen ebenfalls und erklärte: "Ich spürte buchstäblich eine Kälte meine Wirbelsäule hinaufsteigen, die mir die Nackenhaare sträuben ließ. So fühlte es sich an. Das war so eine Situation, in der Dinge geschehen, von denen ich niemals je zu träumen gewagt hätte, dass sie tatsächlich passieren könnten, und es gab keine Erklärung für das, was da passierte."

Mittlerweile waren zusätzliche Beamte eingetroffen und alle waren gerade dabei, gemeinsam nach Erklärungen zu suchen, welche mysteriösen Kräfte dort zu Werke waren, als sie bemerkten, dass sich Don scheinbar immer noch in einem Trancezustand befand. Deshalb baten sie die Keiffers, ihn aus dem Haus und eine nahe gelegene Pizzeria zu bringen. In dem selben Augenblick, als Don mit den Keiffers das Haus verließ, hörte der Regen plötzlich auf und alles schien wieder normal. Ron wollte nicht an Zufall glauben und fragte sich, ob es da einen Zusammenhang geben und einer der Keiffers oder Don für diesen Vorfall verantwortlich sein könnte.

Eine unsichtbare Kraft schleuderte Don durch den Raum

Als Don die Pizzeria betrat, fiel der Besitzerin Pam Scrofano sofort auf, dass er irgendwie geistig weggetreten schien. Und nur wenige Augenblicke nachdem sich die Keiffers und Don hingesetzt hatten, fing es auch in dem Restaurant an, Wasser aus der Decke zu tropfen und den gesamten Boden in eine riesige Pfütze zu verwandeln. Pam kam sofort der Verdacht, dass Don besessen sei und lief panisch zu ihrer Kasse, um ihr Kruzifix zu holen und es gegen Dons Haut zu pressen. Tatsächlich zeigte Don sofort eine Reaktion und man sah deutlich, dass das Kreuz an seinem Körper heftige Brandspuren hinterließ. Bob und Jeannie Keiffer erkannten, dass es nicht möglich war, weiterhin in der Pizzeria zu bleiben und beschlossen, mit Don zurück in ihr Haus zu kehren. Und wieder: Sobald sie die Pizzeria verlassen hatten, hörte der Regen schlagartig auf. Dann wurde es dramatisch. Don wurde plötzlich vor den Augen aller Anwesenden von einer unsichtbaren Kraft in die Luft gehoben und schwebte über dem Boden, dann wurde er mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert.

Die Polizeibeamten Baujan und Wolbert fuhren zu ihrer Dienststelle und kamen mit ihrem Polizeichef zurück, damit er selber Zeuge dieser mysteriösen Vorgänge im Haus wird. Da sie aber keine Erklärung oder Anzeichen eines Betruges erkennen konnten, beschloss der Vorgesetzte, den Fall als ein Problem mit der Sanitärinstallation abzuschließen und sah keine Notwendigkeit, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. Doch drei der an der Untersuchung beteiligten Polizeibeamten ignorierten die Anweisung ihres Polizeichefs, da sie überzeugt waren, dass die von ihnen beobachteten Phänomene sicherlich nicht mit defekten Wasserleitungen zu erklären wären und wesentlich mehr dahintersteckte. Deshalb kehrten sie am darauffolgenden Tag zurück, um zu sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt hatte. Zu diesen neugierigen Polizisten gehörten auch Bill Davies und Lt. John Rundle. Lt. John Rundle berichtet später, was er im Haus erlebt hatte: "Plötzlich erhob er (Don) sich vom Boden und flog mit einer Wucht durch das Zimmer, als hätte ihn ein Bus angefahren. Er hatte drei Kratzwunden seitlich an seinem Hals, aus denen Blut lief. Ich hatte keine Erklärung dafür und auch heute noch ist es mir ein Rätsel."

Ron wollte Don helfen und vermute, dass diese Aktivitäten wohl von Don selbst ausgelöst werden, er sich dies aber dies nicht bewusst war. Deshalb wandte sich Ron an jeden Geistlichen in Stroudsburg, um Hilfe zu erhalten, doch die meisten lehnten ihre Unterstützung ab. Schließlich fanden sich doch noch Priester, die sich bereit erklärten und sie kamen zu den Keiffers, um gemeinsam mit Don zu beten. Während sie dies taten, bekam Don schwere, sporadische Krämpfe aber je länger sie beteten, desto ruhiger wurde er und am Ende schien Don wieder völlig der alte und normal zu sein. An jenem Tag hatte es auch letztmalig in dem Haus geregnet.

Mysteriöse Regenfälle auch in der Gefängniszelle

Bald war Don's Gefängnisurlaub auch vorbei und er musste in die Vollzugsanstalt zurückkehren. In seiner Zelle hatte Don nur noch einen einzigen Gedanken und er fragte sich unentwegt, ob er wirklich der Auslöser dieser Paraphänomene war und ob er wohl diese mysteriösen Regenfälle auch kontrollieren könnte. Kaum hatte er angefangen, darüber nachzudenken, begann auch schon Wasser durch die Zellendecke und Wände zu tropfen. Damit schien seine Frage beantwortet worden zu sein: Don konnte offenbar tatsächlich den Regen kontrollieren!

Doch diese Antwort gefiel nicht Jedem. Der Gefängniswärter traute seinen Augen nicht, als er sah, wie das Wasser seine Zelle überschwemmte und natürlich glaubte er Don auch nicht, als er ihm sagte, dass er diesen Regen allein mit der Kraft seiner Gedanken erzeugt hätte. Spöttisch forderte der Wärter Don daraufhin auf, es ihm zu beweisen und es im Büro des Aufsehers regnen zu lassen. Don willigte ein und der Strafvollzugsbeamte machte sich sofort auf den Weg zum Aufseherbüro, wo vertretungsweise David Keenhold saß. Keenhold hatte keine Ahnung, wer Don Decker war oder was in Keiffers Haus und der Pizzeria vorgefallen war. Als der Wärter im Büro ankam, sah er Keenhold am Schreibtisch sitzen ... sein Hemd und das Zimmer klatschnass! Als Keenhold daraufhin über Dons Fall informiert wurde, bekam er es mit der Angst zu tun und er wandte sich an Reverend William Blackburn mit der Bitte, nach Don Decker zu sehen. Reverend Blackburn stimmte zu und machte sich mit den ganzen Vorfällen vertraut. Nachdem er über alles informiert worden war, ging der Reverend in Dons Zelle und beschuldigte ihn, alles betrugsmäßig inszeniert zu haben. Dieser Vorwurf ging nicht spurlos an Don vorbei. Augenblicklich veränderte sich sein Verhalten und seine Zelle füllte sich plötzlich mit einem penetranten Gestank. Einige Zeugen beschrieben den Geruch als Verwesungsgeruch, aber fünf Mal stärker. Dann fing es erneut an, in der Zelle zu regnen. Diesmal war es aber ein nebliger Regen, der von dem Geistlichen als der »Regen des Teufels« bezeichnet wurde.

Reverend Blackburn verstand schließlich, dass dies kein billiger Taschenspielertrick eines Betrügers sein konnte und völlig andere Mächte im Spiel waren. Er begann, für Don zu beten und verbrachte Stunden mit ihm der Zelle, in denen sie gemeinsam beteten. Und schließlich geschah es: Der Regen hörte auf und Don Decker brach in Tränen aus.

Was auch immer damals in oder mit Don vorging, es wiederholte sich nie wieder. Don sagte selber dazu, dass er glaube, dass sein Großvater dahinter steckte. Er wollte sich wahrscheinlich nicht damit zufriedengeben, ihn nur zu Lebzeiten misshandelt zu haben und als er die Chance hatte, ihn aus dem Jenseits Leid zuzufügen, habe er sie genutzt.