Nach dem Verlust des Postens als Trumps Chefstratege, ist Steve Bannon wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt - dem Nachrichtenportal Breitbart. Entgegen bisheriger Spekulationen, will er von dort "in den Krieg" für Trump ziehen.
Trump Bannon
© ReutersMutmaßlich noch immer ziemlich beste Freunde. US-Präsident Donald Trump (L) und Breitbart-Chef Steve Bannon
Während des US-Wahlkampfs hatte er seinen Hut für den vermeintlichen Außenseiter Donald Trump in den Ring geworfen, nun musste er diesen als Chefstratege im Weißen Haus wieder nehmen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht schossen die Spekulationen über die Hintergründe ins Kraut.

Atmosphärische Störungen im Verhältnis zwischen dem auch "dunkler Lord" genannten Bannon und seinem Meister Trump wurden ausgemacht. Zuletzt hatten kritische Aussagen Bannons in einem Interview diese Vermutung genährt.

Doch nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus stellte der geschasste Chefstratege klar, dass er weiter an der Seite des US-Präsidenten steht:
Wenn es da draußen Verwirrung gegen sollte, lassen Sie mich das klar stellen: Ich verlasse das Weiße Haus und ziehe für Trump gegen seine Widersacher in den Krieg", erklärte Bannon der bereits wieder die erste Redaktionssitzung der Nachrichtenseite Breitbart leitete.
Die Widersacher Trumps verortet Bannon vor allem "im Kapitol, in den Medien, in Amerikas Unternehmen". Für Verwirrung über die Zukunftspläne des auch "Trumps Rasputin" genannten ehemaligen Chefstrategen im Weißen Haus, hatte auch folgende Aussage gesorgt:
Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft und die wir errungen haben, ist vorüber.
Nun wird deutlich, dass diese Aussage nicht als Kampfansage gegenüber seinem ehemaligen Vorgesetzten, sondern gegenüber den Kräften die nach Ansicht Bannons Trumps Präsidentschaft sabotieren, gerichtet war:
"Das republikanische Establishment hat kein Interesse daran, dass Trump Erfolg hat", zeigte sich Bannon überzeugt.
Zurück in der Breitbart-Redaktion gelobte Bannon:
Ich werde definitiv die Opposition zermalmen.
Der ehemalige "Schatten-Präsident" zeigte sich verbittert über die mangelnde Akzeptanz Trumps unter den Republikanern:
Sie sind keine Populisten, keine Nationalisten, sie haben kein Interesse an seinem Programm. Null.



Daher sei davon auszugehen, dass neben einer abgeschwächten Version der geplanten Steuerreform, kein einziger Punkt von Trumps Programm für die Präsidentschaft in Zukunft umgesetzt werde. Nun müsse es wieder um die Mobilisierung der Alt-Right-Basis gehen:
Wir haben noch immer eine große Bewegung und wir werden etwas aus dieser Präsidentschaft machen, aber diese Präsidentschaft ist vorbei.
Breitbart-Chefredakteur Alex Marlow erklärte:
Die populistisch-nationalistische Bewegung ist heute viel stärker geworden.
Das Medium der nationalistischen Alt-Right-Bewegung habe nun einen Chef "mit dem Finger am Puls der Trump-Agenda", so Marlow weiter.

Bannon war es nach seinem Weggang ebenso wichtig zu betonen, dass er aus freien Stücken gegangen und selbst zurückgetreten sei. Demnach habe er seinen Rücktritt bereits am 7. August sowohl bei Trump als auch dessen Stabschef John Kelly eingereicht. Ohnehin habe er nur ein Jahr in der Politik bleiben wollen, so Bannon.

Nach Angaben des Mannes der den Fantasieposten des Chefstrategen unter Trump inne hatte, habe man jedoch aufgrund der gewalttätigen Ausschreitungen in Charlottesville und der folgenden Kontroversen die Bekanntgabe seines Rücktritts verzögert.

Zurück bei Breitbart zeigt sich Bannon zufrieden:
Jetzt habe ich die Hände wieder an den Waffen.