Forscher von der Budapester Eötvös-Universität haben ein Experiment durchgeführt, welches die Legende über das Navigieren der Wikinger mit sogenannten Sonnensteinen bestätigt hat. Die entsprechende Studie ist in der wissenschaftlichen Zeitung "Die Proceedings of the Royal Society" veröffentlicht.

Gemälde Wikingerschiff Küste Grönland
© Historisch/ Jens Erik Carl Rasmussen
Der Legende nach sollen die sogenannten Sonnensteine den Wikingern bei bewölktem Himmel beim Navigieren über die Meere geholfen haben. Schon 1967 hatte ein dänischer Archäologe bestätigt, dass es sich beim Sonnenstein um einen das Licht auf besondere Art brechenden Kristall gehandelt habe - wahrscheinlich Kalzit, Turmalin oder Cordierit.

Laut dem Artikel haben Denez Szaz und seine Kollegen von der Budapester Eötvös-Universität mit den genannten drei Steinen experimentiert. Sie wollten die Genauigkeit dieser hypothetischen Navigation bestimmen und testeten die Steine unter 1080 simulierten Wetterbedingungen und Sonnenständen.

Im Ergebnis sind die Forscher zu dem Schluss gekommen, dass Kalzit präziser als die beiden anderen Kristalle funktioniert. Besonders gut haben die Steine funktioniert, wenn der Himmel nicht völlig von Wolken bedeckt war und die Sonne im Winkel von 35 bis 40 Grad stand.

Die Wissenschaftler wissen nun, wie präzise die Methode unter den verschiedenen Wetterbedingungen und Sonnenständen ist. Jetzt wollen sie herausfinden, ob eine solche Navigation ausreichend war, dass die Wikinger im Laufe von drei bis vier Wochen Grönland erreichen konnten.