Die Spiele-Industrie kämpft seit vielen Jahren erbittert gegen Raubkopierer. Laut einer bereits 2015 durchgeführten Studie ist das jedoch gar nicht nötig.
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Raubkopierer machen der Industrie schon seit Jahrzehnten das Leben schwer. Egal, ob Filme, Musik oder Spiele - im Zeitalter des Internets ist kein Medium vor Piraterie und illegaler Verbreitung sicher. Viele Branchen beklagen massive Verluste durch die verbotene Vervielfältigung ihrer Produkte - zu Unrecht, wie eine Studie der Europäischen Kommission schon 2015 herausfand. Demzufolge kurbelt Piraterie besonders in der Spiele-Industrie den Verkauf weiterer Produkte sogar an! Durch die illegale Verbreitung von Spielen würden Zocker nämlich Geld in kostenpflichtige DLCs und weitere Zusatzinhalte investieren.

Auch im Bereich Musik und eBooks führe die Verbreitung von Raubkopien nicht zu verringerten Absatzzahlen der Originalprodukte. Lediglich die Filmindustrie trägt tatsächlich einen Schaden davon. Auf zehn illegal heruntergeladene Filme kommen laut Studie vier Filme, die weniger verkauft würden. Die bereits zwei Jahre alte Studie wurde von Julia Reda, einem Mitglied der Piraten-Partei, erstmals öffentlich gemacht. Die Europäische Kommission selbst hatte diese bislang zurückgehalten. Aber warum? Reda vermutet, dass die Ergebnisse sich nicht mit den von der Kommission geplanten Maßnahmen zur strengeren Reglementierung von Internet-Plattformen wie YouTube gedeckt hätten. Erst auf explizite Anfrage der Politikerin erhielt diese Zugang zur Studie und teilte die Ergebnisse nun mit der Öffentlichkeit.