Heiliger Nikolaus von Myra Jaroslav Čermák
© GemeinfreiPorträtdetail eines Gemäldes des hl. Nikolaus von Myra, Jaroslav Čermák (1831 – 1878).
Myra (Türkei) - Während neber der Geburts- und Wirkungsstadt des Heiligen, dem türkischen Myra, auch zahlreiche andere Städte weltweit von sich in Anspruch nehmen, Knochenreliquien des Nikolaus von Myra aufzubewahren, haben Archäologen am eigentlichen Begräbnisort des Heiligen eine Entdeckung gemacht, die die Authentizität der bisherigen Reliquien in Frage stellen.

Während die sterblichen Überreste des Heiligen Nikolaus ursprünglich in Myra beigesetzt wurden, sollen die Knochen im Jahre 1087 von italienischen Kaufleuten gestohlen worden und in deren Heimatstadt Bari gebracht worden sein, nachdem das Grab selbst durch ein Erdbeben zerstört worden war. Auf diese Weise sollen die Gebeine des Heiligen letztlich an viele Orte gelangt sein, die noch heute für sich in Anspruch nehmen, Reliquien des St. Nikolaus zu besitzen.

Tatsächlich zeigte zumindest eine Analyse der Nikolaus-Reliquien von Bari und Venedig, denen beiden jeweils zum 9. Mai ein duftendes Ölwunder nachgesagt wird, dass die Knochen ein und der selben Person zugeschrieben werden können. Weitere Nikolaus-Reliquien befinden sich angeblich aber auch in Deutschland, Bulgarien, Russland, Kanada und in den USA.

Jetzt aber berichtet der Leiter der Monumentenverwaltung von Antalya, Cemil Karabayram, gegenüber türkischen Medien von der Entdeckung einer bislang ebenso unbekannten wie unbeschädigten Grabkammer unterhalb der Grabeskirche des Heiligen Nikolaus.

Eine direkte Untersuchung dieses Grabes sei derzeit allerdings schwierig, da sich der Schrein unter dem mit historischen Mosaiken reich verzierten Boden der Kirche befindet und diese zuerst aufwendig gesichert und entfernt werden müssten, um Zugang zu dem Fund zu bekommen.

Könnte die vermutete Grabkammer also die eigentlichen Gebeine des heiligen Nikolaus beherbergen? Weitere Untersuchungen stehen derzeit noch aus.