Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach EU-Kritik an seinem "Krieg gegen Drogen" damit gedroht, die diplomatischen Beziehungen zu den EU-Staaten abzubrechen. An die europäischen Botschafter gerichtet, sagte er am Donnerstag in einer Rede: "Wir können den diplomatischen Kanal morgen zumachen. Ihr verlasst mein Land in 24 Stunden. Ihr alle."
Duterte
© ReutersRodrigo Duterte droht EU-Staaten mit Ausweisung von Botschaftern
"Ihr mischt Euch in unsere Angelegenheiten ein, weil wir arm sind. Erst gebt Ihr uns Entwicklungshilfe, dann versucht Ihr zu orchestrieren, was in meinem Land geschehen soll und was nicht, Ihr Schlampen", sagte der Politiker weiter.


Kommentar: Duterte weiß offensichtlich wo der Hase lang läuft und hat sich jetzt zurecht an den verlässlichen und respektvollen Partner Namens Russland gewandt.


Eine Gruppe von Abgeordneten des Europaparlaments hatte Duterte zuvor besucht und den Philippinen mit Sanktionen gedroht, wenn der Staatschef an seiner recht umstrittenen Kampagne gegen illegale Drogen festhalten sollte.

Nach einigen Angaben soll die Polizei seit Rodrigo Dutertes Amtsantritt Ende Juni 2016 bereits mehr als 3.000 mutmaßliche Drogenhändler getötet haben. Kritiker werfen den philippinischen Behörden vor, Dealer und Konsumenten ohne Prozess zu ermorden.