Oktopus, Krake
© SeaMôr Dolphin Watching Boat Trips New Quay
Bis zu 25 Kraken marschieren in Wales über den Sandstrand - ein Verhalten, das Rätsel aufwirft. Sind sie Opfer von Lichtverschmutzung oder der letzten Stürme?

Kraken wagen sich durchaus für kurze Zeit an Land - beispielsweise wenn dort lohnende Beute unterwegs ist, wie ein Video vor einiger Zeit zeigte. Doch was Spaziergänger über das Wochenende am New-Quay-Strand im walisischen Ceredigion beobachteten überrascht selbst Meeresbiologen: Mindestens 20 bis 25 Zirrenkraken (Eledone cirrhosa) »liefen« dort nachts über den Sand, ohne dass ersichtlich war, was sie zu diesem Ausflug veranlasst hatte. Als Erster wurde Brett Jones von SeaMôr auf das Ereignis aufmerksam, der kommerzielle Delfinbeobachtungstouren vor Ort anbietet. "Es sah ein bisschen wie bei einem Weltuntergangsszenarium aus", erzählte er der BBC, nachdem er von einer abendlichen Tour zurückgekommen war.

Oktopus, Krake
© SeaMôr Dolphin Watching Boat Trips
Er habe nie so viele der Tiere auf einmal außerhalb des Wassers gesehen, so Jones. Die Gründe hierfür sind aber rätselhaft. Womöglich hatte helle Beleuchtung im benachbarten Hafen die Kraken verwirrt und an Land gelockt. Möglich wäre auch, dass die starken Herbststürme wie Ex-Hurrikan »Ophelia« und »Brian« in der letzten Zeit für eine gewisse Desorientierung gesorgt hatten. Das wäre zumindest für den Meeresbiologen James Wright vom National Marine Aquarium in Plymouth durchaus plausibel, wie der Guardian schreibt. Normalerweise leben diese Weichtiere zwischen Felsen vor der Küste, wo sie sich tagsüber verstecken. Jones versuchte, zumindest einige der Tiere zu retten und setzte diese wieder im Wasser aus; andere trieben jedoch später tot an den Strand. Und Jones ermunterte andere Strandgänger ebenfalls zu helfen - nicht aber ohne eine Warnung auszusprechen: "Tragt Handschuhe, die Kraken beißen wie verrückt."