Ein US-Professor warnt zu Recht vor dem Gebrauch von Smartphones, da ständige Handy-Benachrichtigungen einen negativen Einfluss auf das Gehirn aussüben. Wie wir in vielen Artikeln bereits beschrieben haben, gibt es jedoch noch viele andere unschöne Auswirkungen auf uns und unser soziales Umfeld durch die Nutzung der Handys - sowohl auf psychischer als auch körperlicher Ebene.
Handystrahlung
Der US-amerikanische Professor für Neuroendokrinologie, Robert Lustig, teilte am Samstag mit:
Die Menschen in der heutigen Welt hätten sich daran gewöhnt, durch Smartphone-Benachrichtigungen abgelenkt zu werden. Robert Lustig zufolge schulen wir tatsächlich das Gehirn, sich in einem Zustand konstanter Spannung und angstvoller Erwartung zu befinden.
Erschreckender Weise jedoch nicht überraschend, führt dieser Zustand, der durch die Smartphones ausgelöst wird dazu, dass viele wichtige kognitive Funktionen des präfrontalen Kortex gestört werden:
"Letztlich beginnen sie einfach, Dummheiten zu machen", zitiert das Online-Portal Business Insider den Professor.
Die Nutzung des Handys kann außerdem auch zu einer ausgeprägteren Tendenz führen, nicht in der Gegenwart zu leben und nicht in der Lage zu sein, sich auf eine Sache zu konzentrieren. In vielen Studien wurde bereits belegt, dass Multitasking äußerst unvorteilhaft für unsere kognitiven Fahigkeiten ist. Smartphones sind heutzutage eines der Hauptbeförderungsmittel dieser Multitasking-Tendenz in unserer Gesellschaft:
Das Problem bestehe auch darin, dass sich das Gehirn von 97,5 Prozent der Menschen zu jedem Zeitpunkt nur auf eine Aufgabe konzentrieren könne. Dies bedeute dagegen, das Sie sich jederzeit, wenn Sie eine neue Benachrichtigung auf ihrem Smartphone bekommen, "umstellen" müssten, wobei auch das Stresshormon Cortisol sowie das für das Lustgefühl zuständige Dopamin freigesetzt würden.

Wenn Sie mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen versuchen, würden Sie auch Stress erleben, der Ihren Zustand verschlechtere, aber Sie gleichzeitig weiterhin abzulenken zwinge - wegen des Einflusses von Dopamin.
Zwar betont Lustig, dass er nicht davon ausgeht, dass Smartphones an sich "das Böse schlechthin" sind:
aber wenn sie unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf sich lenken, wird das zum Problem.
Es ist jedoch möglich, aus dieser Smartphone-Falle zu entkommen:
die Abhängigkeit von Smartphones solle über die Grenzen des "sozial akzeptablen Verhaltens" verdrängt werden wie beispielweise das Rauchen im Raum.

"Ich hoffe, dass wir eines Tages dazu kommen werden, dass Sie Ihr Handy vor anderen Menschen nicht rausholen dürften", schloss der Professor.
Sicherlich ist es sinnvoll, sollte man aus irgendwelchen Gründen wirklich auf ein Handy angewiesen sein, den Gebrauch dieses Gerätes so gut es geht herunterzuschrauben und es nur dann zu nutzen, wenn nötig. In sozialen Interaktionen ist das Handy auch ein großer Störfaktor. Außerdem ist es sinnvoll, alle Strahlungen am Handy auszuschalten (Flugzeugmodus ein und Bluetooth, Mobile Daten und W-LAN aus) und es so weit wie möglich vom Körper entfernt aufzubewahren (in einem anderen Raum im Haus) und nicht ständig mit sich rumzutragen. Einmal am Tag kann man z. B. die Funktion "Mobile Daten" anschalten und gegebenenfalls checken, ob jemand angerufen hat. Man kann seinem Umfeld auch klar machen, dass man unter der Festnetznummer oder per E-Mail erreichbar ist und nur selten auf dem Handy.

Das Handy hat viele negative Auswirkungen auf uns, die nur sehr schwer durch seine "positiven Seiten" aufgewogen werden können. Und man erinnere sich: Noch vor 20 bis 30 Jahren hat fast niemand ein Handy besessen und die Welt hat sich immer noch gedreht und alles hat einwandfrei funktioniert. Also, "ohne Handy geht nicht" ist ein Mythos und nicht die Realität.

Und wer behauptet, er könne beruflich nicht auf sein Handy verzichten, sollte sich daran erinnern, dass der emsigste Staatsmann der Welt auch kein Handy besitzt und trotzdem eine hervorragende Arbeit unter den stressvollsten Bedingungen leistet: