Medizinstudien haben immer das große Problem, dass sie versuchen, aus einem Faktor einen Kausalzusammenhang herzustellen. Der Mensch ist ein komplexes Wesen, der in komplexen Systemen lebt. Dabei ist es immer schwierig zu behaupten, dass jener oder dieser Nährstoff für die eine oder andere Krankheit verantwortlich sein soll. Rauchen ist eines dieser Beispiele und wird regelrecht von der Medizin verteufelt.
Speisesalz, Tafelsalz
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Salz ist ein anderes Beispiel, wo in den letzten Jahren immer wieder Behauptungen aufgestellt wurden, dass Salz gesundheitsschädlich sein soll. Kanadische Forscher haben nun in einer neuen Untersuchung das Gegenteil herausgefunden und möchten das Salz ein wenig rehabilitieren.
Forscher, die die Urinproben, die Blutdruckwerte und andere Indexe von mehr als 90.000 Menschen aus 300 Gemeinschaften in 18 Ländern studiert haben, haben dabei herausgefunden, dass eine Verbindung zwischen dem hohen Salzverbrauch und den Herzkrankheiten nur in China existiere. Dort ist die Soja-Soße sehr beliebt: ihretwegen bekommt jeder Chinese im Durchschnitt fünf Gramm Natrium (12,5 Gramm Salz) pro Tag. Zudem sei festgestellt worden, dass ein zu niedriger Gehalt dieses Stoffes im Organismus mit einem hohen Infarkt-Risiko verbunden sei.

"Unsere Studie lässt die Behauptung zu, dass bei einem mäßigen Niveau des Verbrauchs das Natrium für die Gesundheit des Herz- und Kreislaufsystems nützlich sein kann. Dabei kann dieser Stoff auch schaden - wenn davon zu viel oder zu wenig im Organismus vorhanden ist. Diese Bilanz ist für einen jeden nahrhaften Stoff natürlich", betonte Professor Andrew Meite vom Institut für Gesundheitsstudien der Bevölkerung in Kanada.

Der Co-Autor der Studie, Martin O'donnell, behauptet, dass ein zu hoher Natriumverzehr - über fünf Gramm pro Tag - für die Gesundheit schädlich sei, allerdings sei das Maß des Verbrauchs dieses Stoffes meistens nicht mit einem erhöhten Risiko der Herzerkrankungen verbunden.

- Sputniknews