US-amerikanische Forscher haben nicht nur in der Umlaufbahn des Merkurs einen riesigen Staubring entdeckt, sondern auch um die Venus und die Erde. Die Existenz dieses Ringes aus Staub um Merkur erachteten die Wissenschaftler bisher in ihren theoretischen Modellen als "unmöglich". Die jetzt aufgezeichneten Daten sprechen gegen diese "Unmöglichkeit".
Sonnensystem
Astronomen des US-amerikanischen Forschungslabors United States Naval Research Laboratory (NRL) haben in der Umlaufbahn des Merkur einen Staubring entdeckt, dessen Existenz die Forscher bisher angesichts der Nähe dieses Planeten zur Sonne als "unmöglich" eingestuft hatten. Darüber berichtet das Fachportal "Science Alert".

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Die neuen Erkenntnisse sind ein Resultat der Analyse von Daten der Stereo-Mission der NASA zur Erforschung der Sonnenaktivität:
Demnach sollen die Forscher die Bilder von der interplanetaren STEREO-Mission analysiert haben, die von der US-Weltraumbehörde Nasa zur Erforschung der Sonnenaktivität gestartet worden war.

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Dank eines durch die Forscher entwickelten Modells konnten sie jetzt anhand von Unterschieden in der Lichtstärke den Staub ausfindig machen:
Zudem hätten die Forscher ein Modell geschaffen, das es ermöglicht habe, die Lichtmenge zu bestimmen, die sowohl vom kosmischen Staub reflektiert als auch von der Sonnenkorona ausgestrahlt wird. Dabei sei das reflektierte Licht hundertmal heller als das ausgestrahlte Licht. So habe berechnet werden können, wie viel Staub sich im kosmischen Raum zwischen der Erde und der Sonne befindet.

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Auf Basis dieser Berechnungen gehen die Wissenschaftler von einem 15 Millionen Kilometer breiten Ring um den Merkur aus:
Es habe sich herausgestellt, dass die gesamte Merkurbahn eine 2,5-prozentige Verstärkung des von dem Staub reflektierten Lichtes aufweise, was wiederum auf das Vorhandensein eines 15 Millionen Kilometer breiten Rings hindeute, in dem der Planet die Sonne umkreist. Den Astronomen zufolge bedeutet dieses Ergebnis, dass die Substanz, aus der der Ring besteht, der Sonne viel näher als bisher angenommen kommen kann.

Die Staubdichte im zentralen Teil des Gebildes sei fünf Prozent höher als in dessen Umgebung. Zuvor war gemutmaßt worden, dass der Staub vom Sonnenwind sowie den Magnetfeldern der Sonne beeinflusst werden müsste, was zu dessen Entfernung aus der Umlaufbahn beitrage. Den Erkenntnissen der Forscher zufolge konnte sich der Ring infolge der Überschneidung der Merkurbahn mit der des Enckeschen Kometen gebildet haben.

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Auch die Erde und die Venus sollen einen Staubring besitzen:
Ein ähnliches Gebilde sei auch in der Umlaufbahn der Erde und der Venus vorhanden. Eine vom Nasa-Forschungslabor für unbemannte Raumfahrt, Goddard Space Flight Center (GSFC), unternommene Studie soll erbracht haben, dass sich der Venus-Ring aus kleinen Teilchen dank einer Gruppe von noch nicht entdeckten Asteroiden entwickelt habe, die zusammen mit dem Planeten die Sonne umkreisen. Diese Himmelskörper seien die Staubquellen von der Geburt des Sonnensystems an.

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