Es sind schockierende Bilder, die die ARD aus Ställen des Geflügelproduzenten Wiesenhof zeigt: Tiere werden getreten, durch die Halle geworfen und auf den Lkw geschleudert. Nun ist die Geschichte ein Fall für die Justiz.


Die Tierrechtsorganisation Peta hat erneut Strafanzeige gegen den niedersächsischen Geflügelproduzenten Wiesenhof gestellt. Dem Unternehmen aus Visbek werden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutzverordnung zum Transport und Schlachten vorgeworfen, wie Edmund Haferbeck von Peta am Mittwoch sagte.

Peta filmte demnach heimlich auf einem Geflügelhof in Emstek-Halen bei Cloppenburg, wie Mitarbeiter einer Ausstallungsfirma Puten brutal durch eine Halle treiben und dabei teilweise schwer verletzen. Tiere würden getreten, durch die Halle geworfen und auf den Lastwagen geschleudert. „Das ist die völlige Normalität seit Jahrzehnten und kein Einzelfall“, sagte Haferbeck. Es gebe sogar wissenschaftliche Arbeiten, die dies dokumentierten.

Ehemalige Mitarbeiterin berichtet von Albträumen

Auftraggeber für die Verladung in Emstek-Halen sei die PHW-Gruppe gewesen, der Konzern hinter der Marke Wiesenhof. Peta zeigte auch die Puten- und Entenausstallungsfirma sowie weitere Verantwortliche bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg an.

Zu sehen waren die Bilder am Mittwochabend (31. August) um 21.45 Uhr in der ARD-Reportage „Das System Wiesenhof - Wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen und Umwelt ausbeutet“. Peta hatte gegen Wiesenhof bereits Anfang 2010 Strafanzeige gestellt wegen ähnlicher Verstöße auf einem Geflügelhof in Twistringen.

Eine ehemalige Wiesenhof-Mitarbeiterin, die die Aufnahmen gemacht hatte, zeigte sich immer noch schockiert. Sie werde die Geräusche der leidenden Tiere nie vergessen und leide bis heute an Albträumen, berichtete sie in der Sendung.

uq/dapd