Nach dem Feuer kommt der Regen: Australiens Ostküste wird von heftigen Unwettern heimgesucht, in Sydney regnet es so viel wie seit den 90er-Jahren nicht mehr. Für die gesamte Küstenregion von New South Wales gilt eine Unwetterwarnung.
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© picture alliance/dpaAutos kommen auf Sydneys überfluteten Straßen teilweise kaum mehr voran.
Heftige Unwetter und sintflutartige Regenfälle haben im Osten Australiens Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Die Wetterbehörde gab eine Unwetterwarnung für die gesamte Küstenregion des Bundesstaates New South Wales heraus. In Teilen des Staates sei die Flutgefahr lebensgefährlich, hieß es. Einige tief gelegene Vororte von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaates, mussten evakuiert werden.

Seit den 1990er-Jahren hat die Stadt nicht so viel Regen gesehen. In den vergangenen vier Tagen waren dort laut Wetterbehörde 391,6 Millimeter Niederschlag gefallen. In Sydney und Umgebung hatten in der Nacht rund 140.000 Haushalte vorübergehend keinen Strom. Die Stromversorgung wurde aber am Morgen wiederhergestellt.

Die extremen Wetterbedingungen verursachten ein Verkehrschaos. Viele Straßen blieben wegen Erdrutschen, Überschwemmungen und umgestürzter Bäume geschlossen. Zug- und Fährverbindungen wurden gestrichen. Die Wetterbehörde warnte auch vor heftigen Winden. Einzelne Böen sollten demnach eine Windgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen, zudem gebe es einen ungewöhnlich hohen Wellengang. Die staatliche Notrufstelle erhielt nach eigenen Angaben rund 10.000 Anrufe über das Wochenende. Die Anwohner wurden aufgerufen, alle nicht unbedingt notwendigen Fahrten zu vermeiden.

Seit September haben Buschfeuer im Osten Australiens Millionen Hektar niedergebrannt. Einige Brände wurden von den starken Regenfällen der vergangenen Tage gelöscht. Seit Freitag habe der Regen geholfen, mehr als 30 Feuer zu löschen, teilte die Feuerwehr auf Twitter mit. Einige davon hätten seit Wochen und sogar Monaten gewütet. Am Morgen wurden in New South Wales dennoch noch 26 Feuer gezählt. Auch der große Brand nahe der australischen Hauptstadt Canberra war trotz des Regens noch nicht gelöscht.

ntv.de, ftü/dpa