Wissenschaftler haben in einem künstlichen See in Brasilien einen Virus entdeckt, dessen Gene von keinem anderen irdischen Virus bekannt sind.
Yaravirus
© IHU Aix Marseille University and Microscopy Center/UFMGMikroskopaufnahme des neuentdeckten “Yaravirus”.
Wie das Team um Jônatas Abrahão von der Universidade Federal de Minas Gerais und Kollegen der Université Marseille aktuell vorab via BioRxiv.org (DOI: 10.1101/2020.01.28.923185) berichtet, entdeckten sie den Virus bei ihrer Suche nach Riesenviren in einen Zulauf der Lagoa da Pampulha in der Nähe der brasilianischen Stadt Belo Horizonte. Bei Riesenviren handelt es sich um Viren mit einem ungewöhnlich großen Genom, die Einzelligen Organismen, sogenannte Amöben befallen.

~ Grenzwissenschaft Aktuell
Der neue Virus wurde durch Zufall entdeckt.
Mit den Wasserproben zurück im Labor führten die Forschen den Proben Amöbenzellen hinzu, um so eventuell im Wasser vorhandenen Riesenviren bei Angriff auf die Zellen sozusagen auf frischer Tat zu ertappen. Stattdessen entdeckten sie jedoch einen deutlich kleineren Angreifer in den Proben: "Das war eine wirkliche Überraschung, da wir bislang nur Riesenviren bei Infizieren von Amöben beobachtet hatten, nicht aber kleine Viren", berichtet Abrahão.

~ Grenzwissenschaft Aktuell
Der neue Virus wurde auf den Namen Yaravirus getauft.
Tatsächlich misst der neuentdeckte Virus gerade einmal 80 Nanometer im Durchmesser, während alle bislang bekannten Amöben-infozierenden Riesenviren mehr als 200 Nanometer groß waren (...GreWi berichtete). Den Virus tauften die Wissenschaftler auf den Namen Yaravirus, nach Yara, der "Mutter des Wasser" aus der Mythologie der indigenen Tupi-Guarani-Kultur.

~ Grenzwissenschaft Aktuell
Mehr Informationen zur Entdeckung finden Sie auf Grenzwissenschaft Aktuell.