Schnelle Radioblitze aus dem Weltraum stellen Wissenschaftler seit Jahren vor ein Rätsel. Nun ist es einem Forscherteam rund um den Astrophysiker Kaustubh Rajwade gelungen, durch das englische Lovell-Teleskop den schnellen Radioblitz FRB 121102 über fünf Jahre zu beobachten und eine periodische "Gesetzmäßigkeit" festzustellen.
Radioblitz
Dabei haben sie eine Regelmäßigkeit des kosmischen Signals festgestellt: 90 Tage lang flackert es, dann verschwindet es für 67 Tage. Dieser Wechsel wiederholt sich periodisch alle 157 Tage.

Während die nur wenige Millisekunden kurzen Radioblitze (FRB, fast radio burst) im Netz gern als mögliche künstliche Signale von Aliens gedeutet werden, ist der Hintergrund des Phänomens bislang unbekannt.

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Bisher wurde jedoch nur dieser eine Radioblitz untersucht. Ob es sich hier wirklich um eine "Gesetzmäßigkeit" aller Radioblitze oder selbst von FRB 121102 handelt, ist also zu diesem Zeitpunkt höchst spekulativ.
"Diese aufregende Entdeckung zeigt uns, wie wenig wir über den Ursprung von FRBs wissen", betont einer der Studienautoren, Duncan Lorimer. "Weitere Beobachtungen und eine größere Menge bekannter FRBs werden nötig sein, um ein klareres Bild von diesen periodischen Quellen zu erhalten und ihren Ursprung zu beleuchten."

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Hypothesen über die Ursache dieser Periodizität reichen von Orbitalbewegungen eines massiven Sterns, eines Neutronensterns oder eines Schwarzen Lochs.
Ob jedem solchen periodisch wiederkehrenden Signal auch automatisch dieselbe Quelle zugrunde liegt, wie bei diesem Radioblitz ist ebenfalls unklar.

Neben dem 2014 entdeckten FRB 121102 wurde 2018 ein weiterer periodischer Radioblitz, FRB 180916, entdeckt. Eine Vorabveröffentlichung der Ergebnisse lässt sich hier finden. Am Montag wurde die Arbeit außerdem in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

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