Anhand einer Computersimulation haben Wissenschaftler jetzt festgestellt, dass sich die Ausrichtung des Erdmagnetfeldes 10 Mal schnell verändern kann als man bisher vermutete.
Earth’s magnetic field
© Aubert et al./IPGP/CNRS Photo library
Anstatt sich auf Satellitendaten zu beziehen, griffen die Wissenschaftler bei ihrer Studie auf eine vor kurzem veröffentlichte Rekonstruktion zurück sowie auf Computersimulationen der Entstehung des Erdmagnetfeldes:
Satelliten bieten nun neue Möglichkeiten zur Messung und Verfolgung seiner aktuellen Veränderungen, aber das Erdmagnetfeld gab es schon lange vor der Erfindung von Aufzeichnungsgeräten. Um die Entwicklung des Feldes durch die geologische Zeit zurückzuverfolgen, analysieren Wissenschaftler Sedimente, Lavaströme und von Menschen geschaffene Artefakte. Die genaue Nachverfolgung des Signals aus dem Kernfeld der Erde ist äußerst schwierig, und so werden die Raten der Feldänderungen, die durch diese Art von Analysen geschätzt werden, immer noch diskutiert.

Jetzt haben Dr. Chris Davies, außerordentlicher Professor in Leeds, und Professor Catherine Constable von der Scripps Institution of Oceanography, UC San Diego, in Kalifornien, einen anderen Ansatz gewählt. Sie kombinierten Computersimulationen des Feldentstehungsprozesses mit einer kürzlich veröffentlichten Rekonstruktion der zeitlichen Variationen des Erdmagnetfeldes über die letzten 100.000 Jahre.

Ihre Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, zeigt, dass Änderungen in der Richtung des Erdmagnetfeldes Raten erreichen, die bis zu zehnmal größer sind als die schnellsten derzeit gemeldeten Schwankungen von bis zu einem Grad pro Jahr.

~ phys.org