Der Hurrikan Nummer 17 dieses Jahr heißt "Rene". Noch nie gab es so früh in der Saison so viele Stürme. Und es könnten noch mehr werden.
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© NASA Earth Observatory
Dass die Sturmsaison auf dem Atlantik in diesem Jahr extrem turbulent werden könnte, hatten Wetterexperten bereits vor dem Beginn am 1. Juni vorhergesagt. Nun ist tatsächlich der erste Rekord gefallen. Derzeit tobt "Rene" vor der Küste Westafrikas. Er ist der 17. Hurrikan dieses Jahr.

Die Namen der Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge von der Weltorganisation der Meteorologen (WMO) vergeben. Noch nie war so früh im Jahr ein Sturm mit dem Anfangsbuchstaben R dabei. Damit löst "Rene" die bisherige Rekordhalterin "Rita" ab. Dieser sehr schwere Hurrikan aus dem Jahr 2005 entstand am 18. September - also etwas später als "Rene", der sich am Montag über dem Meer bildete.

Nur kurz vorher hatte sich "Paulette" etwas zentraler im Atlantik geformt. Beide tropischen Tiefdruckgebiete verlaufen bisher aber vergleichsweise mild und befinden sich noch weit weg von der Küste. Die maximalen Windgeschwindigkeiten liegen bei unter 70 Kilometern pro Stunde. Auf "Renes" vorausberechneter Route liegen allerdings die Kapverdischen Inseln - vorsorglich gaben die Meteorologen eine Sturmwarnung heraus.

Das erste Mal seit der Einführung der alphabetischen Bezeichnungen für Hurrikane im Jahre 1953 wurde 1995 ein Sturm mit dem Buchstaben R getauft: "Roxanne". "Rita" war erst der zweite R-Sturm. Für diese Saison hat die US-Klimabehörde NOAA aber weit mehr Stürme prognostiziert. Bis zu 25 könnten es bis zum Ende der Saison am 30. November 2020 werden. Etwas weniger als ein Dutzend wachsen womöglich zu Hurrikans an, bis zu sechs dürften Windgeschwindigkeiten von 178 Kilometern pro Stunde und mehr erreichen.

Hurrikane entstehen, wenn in einer Region unterschiedliche Faktoren zusammenkommen. Liegt ein windstilles Tiefdruckgebiet über dem Meer und ist das Wasser wärmer als 26 Grad Celsius, steigt verdunstetes Wasser auf. Wenn es kondensiert, entstehen daraus mächtige Wolkenformationen.

Am Ende hilft das griechische Alphabet

Der Sturm saugt das Wasser förmlich auf, es kommt zu einem Unterdruck, der ihn antreibt. In der Folge strömt immer mehr Luft nach oben und wird schließlich herumgewirbelt. Dieses Jahr scheint das Wasser im nördlichen Atlantik und im Golf von Mexiko überdurchschnittlich warm zu sein. Die Ursache dafür liegt zum Teil auch im Klimawandel.

In diesem Jahr gab es bereits neun benannte Stürme, ein Rekord, der die Hurrikansaison 2020 zu einer der aktivsten in den USA macht. "Rene" wird sicher nicht der letzte Sturm des Jahres sein. Die Namen für seine Nachfolge stehen schon fest. Der nächste wird "Sally" heißen. Und sollte die Liste am Ende nicht reichen, weil es mehr Stürme als Namen gibt, starten die Hurrikan-Experten mit dem griechischen Alphabet. Auf "Alpha" folgte dann "Beta".

joe