Fireball sighted over Germany
Feuerball über Deutschland gesichtet
Mehr als 90 Sichtungen wurden der Technischen Universität Berlin zufolge dem Feuerkugelnetz innerhalb einer Spanne von wenigen Stunden gemeldet.

Westdeutschland wurde am Samstag Zeuge eines mysteriösen Feuerballs, der laut Aussage einiger Astronomen über den Nachthimmel schoss.

Der helle Streifen, den der Feuerball verursacht hatte, dauerte ca. 5 bis 7 Sekunden an, lief in einer jadegrünen (waldgrünen) Farbe aus und zerfiel in zwei kleinere Leuchtpunkte, wie ein Zeuge aus Siegen bei Bonn dem "Feuerkugelnetz" mitgeteilt hat. Das besagte Netzwerk wird von der Technischen Universität (TU) in Berlin sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betrieben.

"Höchstwahrscheinlich handelte es sich um ein Bruchstück eines Asteroiden, der in die Atmosphäre eingetreten war," sagte DLR-Feuerballexperte Dieter Heinlein am Sonntag, der die Position des Schauspiels am Abend zuerst über der mitteldeutschen Stadt Kassel verortete.


Zahlreiche Sichtungen

Mehr als 90 Sichtungen wurden dem Feuerkugelnetz innerhalb weniger Stunden gemeldet, sagte Professor Jürgen Oberst, Abteilungsleiter der Planetengeodäsie an der TU, am Sonntag.

"Ein sehr heller Feuerball [ging] von Düsseldorf-Ludenberg (östlich) in Richtung Mettmann. Zerbrach in viele Teile. Ortszeit 18:40 Uhr," teilte ein Beobachter der Tageszeitung Rheinische Post mit.

Ein weiterer Zeuge aus Schleswig-Holstein in Norddeutschland teilte der Sternwarte Gahberg, Österreich, mit, dass es eine "Sichtung eines hellen Objektes mit einem grünen Schweif, das von West nach Ost flog," gegeben habe. Der Schweif wurde 3 bis 4 Mal so groß wie das Objekt beschrieben.

Feuerbälle und Europa

"Feuerball" ist technisch gesehen ein anderer Begriff für einen hellen Meteoriten und wird in die Kategorie [von Meteoriten] klassifiziert, die mehr als 5 Sekunden sichtbar sind. Sie treten im Durchschnitt 30 Mal im Jahr am Himmel über Europa auf und sind offenbar heller und länger andauernd als die durchschnittlichen "Sternschnuppen"-Sichungen. Laut der DLR-Webseite erreichen solche Sichtungen im November und Dezember einen Höchststand.

Ein weiteres Ereignis eines hellen Feuerballs ist im Oktober 2015 von zahlreichen Zeugen aus Teilen Ostdeutschlands sowie aus Polen gemeldet worden und wurde von vielen All-Sky-Kameras aufgezeichnet, die in Berlin verortet waren. Laut dem DLR sind Asteroiden kleine Überbleibsel der Planetenbildung in unserem Sonnensystem; sie haben ihren Umlauf zumeist zwischen Mars und Jupiter. Die Kollisionen in diesem "Asteroiden-Gürtel" erzeugen Fragmente, auch als Meteoriten bekannt, die dann Richtung Erde schießen.

Übersetzung Redaktion de.sott.net