
Der Zivil- und Katastrophenschutz warnte davor, sich dem Vulkan zu nähern und die anrückenden Einsatzkräfte zu behindern. Außerdem wurde den Anwohnern dazu geraten, Wohnhäuser im Einzugsgebiet der vulkanischen Gasschwaden nicht zu verlassen und Fenster geschlossen zu halten. Das rote Leuchten über der Silhouette des Vulkans war am Nachthimmel kilometerweit zu sehen.
Der Ausbruch des rund 30 Kilometer von Reykjavík entfernten Vulkans brachte bislang keine nennenswerten Behinderungen im Flugverkehr mit sich. Der staatliche Flughafenbetreiber Isavia verzichtete auf ein generelles Flugverbot und ordnete nur eine Drohnen-Sperrzone im Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan an. Der wichtigste Flughafen Keflavík wies zwar auf erhöhte Aschewerte in der Luft hin. Die Entscheidung über etwaige Flugabsagen überließ er aber den Airlines.
Zuletzt hatte es Anfang März eine ungewöhnliche Erdbebenserie mit Stößen der Stärke 5 im Südwesten Islands gegeben, weshalb die Eruption des Fagradalsfjall nicht ganz überraschend kam. Allein am Donnerstag wurden dort mehrere hundert kleinere Beben verzeichnet, die aber zunächst folgenlos blieben. In dieser Region des Inselstaates gab es seit 781 Jahren keine Eruptionen.
Der Fagradalsfjall liegt am südwestlichen Zipfel der Insel in einem unbewohnten Gebiet. Bis zur nächsten Ortschaft Grindavík sind es zehn Kilometer. Geologischen Schätzungen zufolge hat der Vulkan 6.000 Jahre geschlafen. Insgesamt hat Island rund 30 große Vulkane.
Vor zehn Jahren hatte die Eruption des Vulkangletschers Eyjafjallajökull zu schweren Folgen geführt. Die dabei entstandene kilometerhohe Aschewolke legte im Frühjahr 2010 den internationalen Flugverkehr über längere Zeit lahm.
(rt/dpa)
Kommentar: Sind die Vorgänge in Island nur Einzelfälle, oder fallen sie in einen Kontext größerer Veränderungen, die in diesen Zeiten auf unserem Planeten und im Kosmos vor sich gehen? Folgende Links verweisen eher auf Letzteres: