Nach den tödlichen Schüssen in Hannover fehlt von dem mutmaßlichen Täter weiter jede Spur. In Langenhagen durchsuchten Spezialkräfte am Donnerstagabend im Zusammenhang mit der Tat eine Wohnung.
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© Elsner/MahrholzLangenhagen: SEK- Einsatz nach dem Tötungsdelikt in Hannover.
Dies bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover. Der Gesuchte wurde dort nicht gefunden. Bislang gebe es keinen Fahndungserfolg, so die Sprecherin am Freitagvormittag. Ob die Ermittler in Langenhagen den Täter oder mögliche Komplizen suchten und auf wen sie in der Wohnung trafen, ist bisher nicht bekannt. Nach dem mutmaßlichen Schützen werde weiter mit Hochdruck gefahndet, hieß es. Nach Informationen des NDR in Niedersachsen wissen die Fahnder ziemlich genau, wer der Mann ist. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man aber bislang nicht mehr sagen, hieß es.

30-Jähriger stirbt in seinem Auto

Zu der Tat war es am frühen Donnerstagnachmittag auf einer viel befahrenen Kreuzung in der Innenstadt gekommen. Auf einen 30 Jahre alten Autofahrer wurde aus einem anderen Wagen heraus mindestens ein Schuss abgeben. Daraufhin beschleunigte dessen Wagen und prallte nur wenige Meter entfernt gegen den Mast eines Verkehrsschildes. Trotz Wiederbelebungsversuchen durch den Rettungsdienst starb der Mann noch am Tatort. Ob er durch einen Schuss ums Leben gekommen ist, steht derzeit nicht fest.

Mutmaßlicher Täter flüchtete zu Fuß

Die Polizei fahndet nach einem Mann, der Insasse des Wagens war, aus dem geschossen wurde. Dieser war nach Zeugenangaben zu Fuß geflüchtet. Weiteres ist über den mutmaßlichen Täter nicht bekannt. Vor der Schussabgabe soll es zunächst zu einer Auseinandersetzung zwischen den Insassen der beiden Fahrzeuge an der Ampelkreuzung Arndtstraße/Weidendamm gekommen sein. Dabei seien beide Fahrzeuge, die zu diesem Zeitpunkt an der Kreuzung standen, beschädigt worden.

Hintergründe weiter unklar

Welche Hintergründe zu der Tat geführt haben, sei derzeit völlig unklar, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Medien hatten zuvor darüber spekuliert, dass es um Streitigkeiten aus dem Drogen- oder Rotlichtmilieu gehe.

Opfer tötete vor vier Jahren einen 25-Jährigen

Bei dem Opfer handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen polizeibekannten 30 Jahre alten Kosovo-Albaner. Gegen ihn wurde vor vier Jahren wegen Totschlags ermittelt - er hatte einen 25 Jahre alten Mazedonier erschossen und sich danach gestellt. Das Verfahren gegen den Mann wurde damals eingestellt, weil die Ermittler von Notwehr ausgingen, so die Sprecherin. Der Mann bekam lediglich eine Bewährungsstrafe, weil er gegen das Waffengesetz verstoßen hatte. Die Staatsanwaltschaft hat bislang keine Hinweise, ob die damalige Tat mit der Tötung des 30-Jährigen zusammenhängt. Für so etwas wie Rache sehe sie bislang keine Anhaltspunkte, sagte die Sprecherin.