Starke Gewitter in den Alpen verursachten Freitag Überschwemmungen und Erdrutsche in Südtirol und im Aostatal. Am Samstag gab es weitere Unwetter, während sich heute die Gewitter weiter nach Süden ausdehnen, wo die große Hitze vorerst noch herrscht.

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Nach wochenlanger großer Hitze wurde der Norden Italiens in den vergangenen Stunden von starken Gewittern heimgesucht, die vor allem die Alpen trafen. In den kommenden Stunden werden neue Phänomene erwartet. In Trentino-Südtirol und im Aostatal gab es mehrere Behinderungen aufgrund von sehr heftigen und starken Regenfällen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Am Freitag wurden etwa hundert Personen, darunter Touristen und Anwohner, aus Hotels und Häusern im Fassatal evakuiert, insbesondere in der Gegend von Vigo di Fassa, wo ein sehr heftiger Wolkenbruch in kurzer Zeit Erdrutsche und Schlammlawinen verursachte und einige Wasserläufe zum Überlaufen brachte.


Die Überschwemmungen der alpinen Wasserläufe kamen plötzlich und waren heftig, wie im folgenden Video zu sehen ist. Lokale Medien berichteten, dass die Regenfälle, die in sehr kurzer Zeit fielen, bis zu 100 mm Regen auf dem Boden hinterließen.


Auch das obere Valpelline im Aosta-Tal wurde vom schlechten Wetter heimgesucht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA werden zwei Ortschaften mindestens bis Samstag von der Außenwelt abgeschnitten bleiben. Grund dafür sind zwei Erdrutsche, die heute Nachmittag auf der Regionalstraße Nr. 28 niedergingen. Oyace und Bionaz, die bei Touristen, die vor den Hitzewellen dieses Sommers 2022 fliehen, sehr beliebt sind, können derzeit nicht mit dem Auto erreicht werden.

Probleme auch im Val Ferret, Courmayeur, nach dem Hochwasser des Flusses Dora. Mehrere Dörfer sind aufgrund eines Erdrutsches isoliert. Steine und Schlamm sind in die Straße eingedrungen und vier Menschen wurden gerettet.

Auch in Friaul-Julisch-Venetien kam es zu Unwettern, die in Sauris (Udine) zwei Erdrutsche verursachten. Zwei Pfadfindergruppen wurden in den venezianischen Dolomiten gerettet: Der alpine Rettungsdienst kam in Santo Stefano di Cadore und Cortina zum Einsatz.


Die Unwetter betreffen vor allem den Norden, aber auch in anderen Gebieten Italiens kam es in den letzten Stunden zu Gewittern. In Deutschland wird es auf absehbare Zeit erstmal gar keinen Niederschlag mehr geben. Die Trockenheit spitzt sich immer weiter zu.