Ein Mann hat am Donnerstagabend in einer Kirche der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf das Feuer eröffnet und dabei acht Menschen getötet und mehrere weitere verletzt.
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© pa/ dpa/Christian Charisius
Die Medien berichteten zunächst über sechs Todesopfer und acht Schwerverletzten. Die Polizeibeamten fanden im Raum einen leblosen Mann, bei dem es sich um den Täter handeln soll.

Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte zur Tragödie:
"Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd. Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe."
Der Täter Philipp F. war zuvor Mitglied der Kirchengemeinde, wie die Ermittler auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärt haben. Der 35-Jährige tötete demnach vier Frauen und drei Männer - dazu einen Fötus im alter von sieben Monaten. Den Angaben zufolge wurden sechs Frauen und zwei Männer verletzt, vier von ihnen schwer. Teilweise wiesen sie multiple Schusswunden auf.

Vor der Tat soll ein anonymer Brief bei der Polizei eingegangen sein. Der Hinweisgeber warnte darin, dass Philipp F. psychisch krank sei und sich nicht behandeln lassen wolle. Obwohl dem Schreiben daraufhin durch eine Kontrolle nachgegangen wurde, hat der Täter seine Waffenerlaubnis behalten.

Der Mann befand sich seit Dezember im legalen Besitz einer halbautomatischen Pistole. Am Donnerstagabend hatte er 300 Schuss Munition dabei.