
Das saudische Außenministerium teilte in einer Erklärung mit, der Besuch von Prinz Faisal füge sich ein in den Rahmen "des Interesses des Königreichs an einer politischen Lösung der syrischen Krise", die darauf abziele, die Einheit, Sicherheit, Stabilität und arabische Identität Syriens zu bewahren und das Land in sein arabisches Umfeld zurückzuführen. Der syrische Präsident sagte, dass die "offene und realistische Politik" des Königreichs der ganzen Region zugutekomme und dass eine arabische Haltung erforderlich sei, um das syrische Volk bei der Überwindung der Krise, der Stabilisierung der Situation und der Befreiung des gesamten syrischen Territoriums zu unterstützen.
Es wird erwartet, dass bin Farhan Al Saud den syrischen Präsidenten nach Saudi-Arabien einladen wird. Der syrische Präsident war das letzte Mal im Oktober 2010 zu einem offiziellen Besuch in Saudi-Arabien empfangen worden. Danach hatte das saudische Königreich im Jahr 2012 seine Beziehungen zu Syrien angesichts der von westlichen Ländern aufgeputschten Rebellion gegen die syrische Staatsmacht gekappt.
Für Syrien ist die derzeitige Annäherung an das einflussreiche Königreich ein wichtiger politischer Erfolg. Die neue Entwicklung ist zugleich ein Rückschlag für die USA und Israel, die auch in jüngster Zeit immer darauf abgezielten, den Konflikt zwischen Syrien und den anderen arabischen Staaten anzufeuern.
In Tel Aviv ist man allerdings derzeit ebenso in Alarmbereitschaft, weil sich auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas in Saudi-Arabien aufhält, um "die jüngsten Entwicklungen in der palästinensischen Sache und die Lage in der Region zu erörtern". Die Zeitung al-Quds al-arabi enthüllte zudem, dass der Besuch von Abbas zeitlich mit dem Besuch einer hochrangigen Hamas-Delegation unter der Leitung des Politbürochefs Ismail Haniyya zusammenfalle.
Für Israel ist die jüngste Neuausrichtung der saudischen Außenpolitik ein Affront. Zuerst kam der Deal mit Iran zustande und jetzt auch noch die Annäherung an Syrien und die Hamas und damit letztlich auch eine Abkehr von der jüngst erhofften stärkeren Annäherung an Israel.
Kommentar: Iran lädt saudischen König nach Teheran ein