Ein italienischer Ex-Generalleutnant ist der Ansicht, dass ein militärischer Sieg der Ukraine unmöglich ist, da Russland über bedeutende Überlegenheit verfügt. Der Konflikt könne nur durch Verhandlungen beendet werden, die die Interessen beider Seiten respektieren.
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Die Ukraine wird Russland auf dem Schlachtfeld nicht besiegen, da Moskau über mehr Streitkräfte und deutlich überlegene Feuerkraft verfügt, so der pensionierte italienische Generalleutnant Marco Bertolini, der der in den 2000er-Jahren das italienische Streitkräftekommando für Operationen der Spezialkräfte und die Fallschirmjägerbrigade Folgore leitete. Am Montag verkündete er gegenüber der italienischen Zeitung Libero Quotidiano, dass ein Sieg der Ukraine unvorstellbar sei. Bertolini ferner:

"Wir müssen diese Tatsache zur Kenntnis nehmen und uns an den Verhandlungstisch setzen."

Dieser Krieg hätte viel früher enden sollen, aber in den letzten Monaten sei die "Wir werden gewinnen"-Rhetorik kultiviert und die öffentliche Meinung mit der Erwartung eines Sieges angeheizt worden, der unmöglich sei, sagte Bertolini weiter. Die Ukrainer würden nicht gewinnen, so Bertolini.


Kommentar: Die Ukrainer verlieren jeden Tag mehr und es wird vermutet, dass es bereits 300.000 Tote auf der ukrainischen Seite gibt.


Die mit Spannung erwartete Gegenoffensive Kiews, die Anfang Juni begonnen hatte, "verläuft langsam", so der pensionierte General. Er bezog sich auf einen Bericht der Washington Post von vergangener Woche, der auf eine geheime Einschätzung des US-Geheimdienstes basiert. Darin hieß es, dass "die ukrainische Gegenoffensive die wichtige südöstliche Stadt Melitopol nicht erreichen wird" und dass das Ziel, die Landbrücke zwischen Russland und der Krim zu durchtrennen, dieses Jahr nicht erfüllt werde. Laut Bertolini sei dies "ein Eingeständnis, dass Kiews Ziele nicht in der erwarteten Form und Zeitspanne erreicht werden können".

Die russische Armee habe die Überlegenheit an Personal und Feuerkraft, insbesondere bei der Artillerie. Diese sei beeindruckend, wenn man bedenke, wie viel Hilfe die Ukraine aus dem Westen bereits erhalten habe, sagte Bertolini.


Kommentar: Die Ukraine hatte von Anfang an keine Chance.


Der pensionierte General wies darauf hin, dass in vielen Kreisen die Einsicht bestehe, dass es für die Ukraine unrealistisch sei, die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Er wies auch darauf hin, dass ein Waffenstillstand mit der Aussicht, dass die Ukraine jederzeit der NATO beitreten und die Feindseligkeiten wiederaufnehmen könnte, von der russische Seite nicht akzeptiert werden würde. Der Konflikt könne nur durch Verhandlungen beendet werden, bei denen die Interessen beider Seiten respektiert würden, so der pensionierte italienische Generalleutnant.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte letzte Woche erklärt, Moskau sei weiterhin zu einem "sinnvollen Dialog" über die Ukraine bereit, doch es gebe derzeit keine Perspektiven für Verhandlungen mit dem Westen.


Kommentar: Russland hielt von Anfang an die Hände immer offen, nur haben westliche Mächte kein Interesse daran und wollen die Ukraine und Europa (wirtschaftlich) zerstören.


Washington besteht darauf, dass jede Verhandlungslösung auf dem sogenannten Zehn-Punkte-Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij basieren muss, der Russland auffordert, sich hinter die von Kiew beanspruchten Grenzen zurückzuziehen, Reparationen zu zahlen und sich einem Kriegsverbrechertribunal zu stellen. Lawrow nannte dies ein "sinnloses Ultimatum".