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Als die ersten Nachrichten über den dichten Schneefall vor allem im Süden Deutschlands kamen, fragte ich mich schon, wann die ersten Pressemitteilungen kommen, dass die globale Erwärmung schuld ist. Denn die Anhänger der Klima-Religion - verzeihen Sie das böse Wort, aber ein milderes fände ich nicht mehr angemessen - sind in der komfortablen Lage, dass sie jedes Wetterereignis als Beleg für ihren Glauben werten. Und damit durchkommen. Egal, ob heiß oder kalt, ob trocken oder nass.
Auch dieses Mal musste ich nicht lange warten. Und es waren die üblichen Verdächtigen, die als erste aus der Deckung gingen. "Winter-Chaos trotz Klimawandel",
titelte am Montag prompt der Spiegel. Und führte dann im Vorspann seine Hymne an den Klimawandel aus: "Eisige Temperaturen, Winterchaos - alles Unsinn mit dem Klimawandel? Natürlich nicht. Warum die globale Erwärmung hierzulande sogar für mehr Schnee sorgen kann."
Klar doch!
Natürlich durfte auch die gebührenfinanzierte "Tagesschau" beim Schaulauf der Klima-Bewegten nicht fehlen. Ihr berüchtigter "Faktenfinder", das öffentlich-rechtliche Propaganda-Ministerium, titelte wie folgt: "Warum Schnee die Klimaerwärmung nicht widerlegt."
Für die Faktenfinder ist das eine sehr einfache Übung - sind sie es doch gewöhnt, das Offensichtliche so lange durch ihren marxistisch geprägten Logik-Fleischwolf zu drehen und mit so viel Wort-Durchfall anzureichern, dass am Ende immer das herauskommt, was zu ihrer Ideologie passt. Zumindest bei Gleichgesinnten entsteht dieser Eindruck. Denn wer sich die Qual antut, die gebührenfinanzierten Werke bis zum Ende zu lesen, und dabei kritisch bleibt, dem fällt auf, dass sie meist nur aus heißer Luft bestehen. Und vielen Werken aus dem real existierenden Sozialismus auffallend ähneln.Das Hauptargument der als "Faktenfinder" getarnten Gesinnungs-Wärter war denn auch sehr leicht zu erahnen: "Die Tatsache, dass es schneit, ist kein Gegenargument für den Klimawandel - darin sind sich Klimaexperten einig. Ganz im Gegenteil: Die Erderwärmung könnte teils sogar für mehr Schnee sorgen."
Sodann kommt es noch dicker. Die Gebührenjournalisten zitieren eine Klimatologin wie folgt: "Außerdem könne sich eine generelle Temperaturerhöhung im Winter auch in den Minusgraden abspielen."Was dann folgt, hat das Niveau von Sonderschulpädagogik. Und beweist vor allem eins: Für wie dumm die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Gebührenzahler halten. Denn auf gefühlt unendlich vielen Absätzen wird nun das langatmig wiederholt, woran kein normal denkender Mensch Zweifel hat: Dass natürlich ein kurzfristiger Wintereinbruch kein Beweis dafür ist, dass es keine Klima-Erwärmung gebe. Also keine durchschnittlich höheren Temperaturen. Denn das Klima ist ja nichts anderes als der Wetterdurchschnitt.
Dabei sind die "Faktenfinder" offenbar so sehr verblendet von ihrer eigenen Ideologie, dass sie gar nicht merken, wie sie selbst in die Falle stolpern, die ihrer Ansicht nach andere aufgestellt haben - nur in der anderen Richtung. Denn genauso wenig wie ein Wintereinbruch im Dezember eine Widerlegung der globalen Erwärmung ist, genauso wenig ist er auf eben diese zurückzuführen.Aber Logik ist ein Luxus, den sich Ideologen im Welt-Rettungs-Wahn nicht leisten.Am schönsten ist das an folgender Zwischenüberschrift im Faktenfinder-Artikel abzulesen: "Schnee ist nicht gleich Schnee."Fast noch schöner war eine Einblendung eines Wetter-Experten in der Tagesschau - wo dieser den Unterschied zwischen "kalt" und "bitterkalt" erklärte: "Das ist ja eine sehr kalte Situation, die wir zurzeit erleben. Und trotzdem war der Schnee so unglaublich feucht, weil er eben nicht bitterkalt war. Ohne Klimawandel wäre die Situation sicher kälter gewesen und dann wäre auch mehr Schnee gefallen und mehr Schnee liegen geblieben. Das heißt, ohne den Klimawandel wären die Schnee-Höhen aktuell auf jeden Fall höher als sie jetzt sind".
Ohne solche Propaganda wären die Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sicher besser informiert und vielleicht auch klüger, als sie es jetzt sind.
Von 1999 bis 2015 habe ich das Büro des Nachrichtenmagazins
Focus in Moskau geleitet. Ende 2011 musste ich nach massiven Drohungen Russland verlassen und leitete das Büro noch fast vier Jahre von Berlin aus. Ich bin gebürtiger Augsburger und Autor mehrerer Bestseller und Übersetzer von Michail Gorbatschow. Ich schrieb für zahlreiche Medien, etwa die Washington Post, den Guardian, die Frankfurter Allgemeine, die Wiener Zeitung und den Münchner Merkur. Ich war bis Juli 2021 Moderator einer wöchentlichen politischen Talkshow im russischsprachigen deutschen Sender
OstWest-TV; bis zur Corona-Krise war ich auch als Dozent am Institut für internationale Politik und Wirtschaft
Haus Rissen in Hamburg aktiv und dort in ständigem Austausch mit der Bundeswehr.
Kommentar: Warmer Schnee? Was kommt als Nächstes? Die "Märchenerzähler" dieser Welt sind wirklich sehr kreativ und überraschen uns immer wieder mit neuen, absurden Ideen!
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