Vor wenigen Tagen verurteilte der DFB Bayer Leverkusen zu 18.000 Euro Strafe wegen eines Banners zur Geschlechter-Debatte. Die Dresdner Fans zogen nun nach, was Zuspruch und Empörung auslöst.
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© Zink/ImagoFans von Dynamo Dresden haben beim Spiel gegen den FC Ingolstadt ein Banner ausgebreitet, auf dem steht: „Es gibt nur einen lächerlichen DFB … und zwei Geschlechter!“
Es ist eine Aussage, die die Gemüter weiter erhitzt: "Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter". Für ein Banner mit diesen Worten hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bayer 04 Leverkusen Ende Januar zu einer Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro verurteilt. Fans des Vereins hatten es bei einem Auswärtsspiel ihres Vereins bei Werder Bremen in der Kurve gezeigt.

So richtig abschreckend wirkte die Strafe wohl nicht. Im Gegenteil: Fans von Dynamo Dresden konterten den DFB-Beschluss und solidarisierten sich so mit der Aktion der Leverkusener. Bei der 1:2-Pleite gegen den FC Ingolstadt griffen sie am Sonntag den Spruch auf und erweiterten ihn: "Es gibt nur einen lächerlichen DFB ... und zwei Geschlechter!".

Die Aktion der Dynamo-Fans löste Zuspruch und Empörung gleichermaßen in den sozialen Netzwerken aus. Ein Sportreporter aus Dresden verlangt eine sofortige Stellungnahme vom Verein für dieses "unmögliche Plakat". Ein Nutzer kontert auf der Plattform X die Forderung und fragt den Journalisten: "Wie viele unterschiedliche Nationalmannschaften unterteilt nach Geschlechtern gibt es beim DFB?". Ein anderer User meint nach drei Lachsmileys: "da haben die Kasper vom DFB echt was losgetreten".

Geschlechter-Vortrag abgesagt: HU Berlin darf Biologin nicht diskreditieren

Die aufgekeimte Diskussion dazu erinnert an einen Fall aus Berlin. Die Humboldt-Universität Berlin hatte 2022 einen öffentlichen Vortrag der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht zur Biologie der beiden Geschlechter wegen Protesten linker Aktivisten und einer befürchteten Eskalation abgesagt. Vollbrechts zentrale These in der Präsentation war, es gebe beim Menschen nur zwei Geschlechter, die man lebenslang behalte. Kritiker warfen ihr eine feindselige Haltung gegen Transsexuelle vor. Die Frau wurde deshalb bedroht und angefeindet.


Comment: Und das von den so toleranten Menschen, die fordern, dass es mehrere Geschlechter gibt.


Die Wissenschaftlerin zog vor Gericht und gewann. In dem Urteil des Verwaltungsgerichtes hieß es, die eigene Wissenschaftlerin darf nicht öffentlich abqualifiziert und diskreditiert werden. Einige Wochen später wurde der Vortrag nachgeholt.