Die Autorin der Harry-Potter-Bücher, Joanne K. Rowling, hat jüngst mit ihren Äußerungen über Transgender-Menschen für Aufruhr in der LGBT-Community gesorgt. Die Aktivisten werfen ihr vor, eine "transphobische Fundamentalistin" zu sein, und fordern eine Entschuldigung. Doch die will sie nicht so schnell abgeben.
Author J.K. Rowling
© Carlo Allegri / Reuters
Rowling hatte sich zuvor auf Twitter mit einer Frau solidarisiert, die nach einem verlorenen Rechtsstreit mit ihrem Arbeitgeber aus einem Unternehmen ausscheiden musste - weil sie eine geplante Gender-Recht-Reform der britischen Regierung im Internet kritisierte. Die Wissenschaftlerin Maya Forstater schrieb dazu:
"Das Geschlecht ist ein biologischer Fakt und kann nicht geändert werden. Es gibt zwei Geschlechter. Männer sind männlich und Frauen sind weiblich."
Der Fall sorgte für viel Aufregung in Großbritannien. Dann schaltete sich auch Rowling ein und twitterte, man könnte sich anziehen und sich nennen, wie man möchte, mit jedem Erwachsenen einvernehmlich Sex haben, wenn man wolle, aber Frauen zu kündigen, weil sie behaupten, dass das biologische Geschlecht real sei, wäre aus ihrer Sicht unzulässig. Mit dem darauf folgenden Hashtag #IStandWithMaya bekundete sie ihre Unterstützung für die Auslöser der Kritik.


Mit ihren Aussagen geriet Rowling in der Twittersphäre ins Visier von Transaktivisten und Unterstützern der LGBT-Community. Das Statement zog scharenweise beleidigende Kommentare nach sich. Im Strom der Beschimpfungen an ihre Adresse waren "Müll", "Schlampe" und "alte Frau" die mildesten Worte.

Unter anderem wurde sie als "Terf", also "Trans Exclusive Radical Feminist" abgestempelt. Das heißt, eine Feministin, die generell Transgender-Menschen nicht akzeptiert und die Transgender-Frauen nicht als vollwertige Frauen anerkennen will.

Rowling verweigert Entschuldigung

Am stärksten hagelte es Kritik unter anderem aus Kreisen der "Allianz Schwuler und Lesben gegen Diffamierung", kurz GLAAD, wie die Webseite The Daily Wire berichtete.

"Transmänner, Transfrauen und nicht-binäre Personen sind keine Bedrohung", erklärte demnach die Organisation und betonte unter anderem, dass für die Autorin eine "Umerziehung" in dieser Frage notwendig sei. Die Anfrage fand allerdings kein Gehör bei Rowling. Die klare Absage ihrer Vertreter soll für die GLAAD schockierend sein, so The Daily Wire.

jeg/sb