Der Winter ist da - zumindest in den Höhenlagen einiger Mittelgebirge und in den Alpen. Auf der Wasserkuppe in Hessen, dem Brocken im Harz, dem Rennsteig und auf dem Schneekopf im Thüringer Wald ließ sich der Winter am Samstag kurz blicken.
winter
© Arno Balzarini

Auf einigen Gipfeln blieben ein paar Zentimeter Schnee liegen. In den nächste Tagen wird es wieder eher herbstlich. Nur im Hochgebirge bleiben nach Angaben der Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst Eis und Schnee länger liegen. Viele Autofahrer überraschte das Winterwetter.

In Südpolen ist in der Nacht zu Samstag ein 64 Jahre alter Mann erfroren. Der Mann aus einem Dorf in der Nähe des Wintersportortes Zakopane war auf dem Heimweg betrunken eingeschlafen, berichtete der Nachrichtensender TVN 24. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt starb er nach Polizeiangaben an Unterkühlung.

Auf Bayerns Straßen krachte es mehrmals, nachdem die Temperaturen in den Keller gestürzt waren. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sanken die Werte in München innerhalb von zwölf Stunden um mehr als 15 Grad. Während am Donnerstag noch sommerliche 23 Grad und strahlender Sonnenschein herrschten, froren die Münchner am Freitag bei etwas über sieben Grad. In Wendelstein in Mittelfranken war es am Freitag sogar mehr als 16 Grad kälter als am Vortag. Der Kälteeinbruch brachte auch den ersten Schnee: Auf der Zugspitze lagen bereits 35 Zentimeter.

Nach Graupelschauern und Schnee gab es am Samstag auf den Autobahnen 95 und 96 in Oberbayern mindestens 17 Unfälle mit 13 Verletzten. Wie die Verkehrspolizei mitteilte, seien die Autofahrer in allen Fällen vom Winterwetter überrascht worden. In der Nacht zuvor wurden bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn 93 bei Mainburg in Bayern 17 Menschen verletzt. Zum Unfallzeitpunkt hatte es stark geregnet, teilweise gehagelt.

Auch in Baden-Württemberg hält der Winter Einzug. Nach Angaben des Wetterdienstes in Stuttgart wird es in der Nacht zum Sonntag im Schwarzwald schneien. Ein Meteorologe sprach von drei bis fünf Zentimetern Schnee, die in Hochlagen oberhalb 1000 Metern für ein paar Stunden liegen bleiben könnten.

Mit den Tücken des Wintereinbruchs kämpften auch die Läufer des Brocken-Marathons. Sie mussten am Samstag nicht nur die 42,2 Kilometer lange Strecke und mehr als tausend Meter Höhenunterschied bewältigen, sondern auch mit Schnee und eisigem Wind zurecht kommen.

In der Schweiz wurden zahlreiche Hauptpässe nach Schneefall gesperrt. Das wirkte sich auch auf den Verkehr am Gotthardtunnel aus, nachdem der Gotthardpass als Route ausfiel: Am Samstag bildete sich ein elf Kilometer langer Stau in Richtung Süden.

dpa