US-Aussenministerin Hillary Clinton hat erstmals seit dem Sturz von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi Libyen besucht. Sie ist das erste hochrangige Mitglied der US-Regierung seit dem Machtwechsel. Hillary Clinton bekräftigte die Unterstützung der USA für die neue Führung.
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Nach Angaben von US-Medien, hat Clinton die schon seit längerem bekannte Zusage in Höhe von 135 Millionen Dollar nur unwesentlich aufgestockt. Diese erstrecke sich auf medizinische Hilfe und auch militärische Ausrüstungen, aber nicht auf Waffen.

40 Millionen Dollar seien für die Suche nach tragbaren Boden-Luft-Raketen vorgesehen, die im Umsturzchaos aus Gaddafis Arsenalen verschwanden. Nach Ansicht von Experten stellen sie eine Gefahr für die internationale Luftfahrt dar, insofern sie Terroristen in die Hände fallen.

Vereinzelte Widerstandsnester

Die Milizen des libyschen Übergangsrates entdeckten nach eigenen Angaben in einem Spital der von ihnen eroberten Gaddafi-Hochburg Bani Walid angeblich rund 100 Leichen. Bei den Getöteten handle es sich vermutlich um Kämpfer des Übergangsrates, meldete die libysche Nachrichtenwebsite "Qurayna al-Jadida".

Anhänger des seit seiner Vertreibung aus Tripolis im August untergetauchten Gaddafi verschanzen sich nur noch in einzelnen Wohnvierteln von Bani Walid und von Gaddafis Heimatstadt Sirte. Dort holten Gaddafi-Getreue zu einem Gegenschlag aus.

Gaddafi angeblich noch in Libyen

Der Chef der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, sagte in einem Interview der Zeitung Al-Sharq Al-Awsat, Gaddafi halte sich immer noch in Libyen auf und habe noch nicht aufgegeben.

Sein Plan sei es, entweder einen "islamischen Staat" im Süden Libyens auszurufen oder den neuen libyschen Staat zu destabilisieren, indem er Zwietracht unter den verschiedenen Stämmen und politischen Strömungen säe.

sda/muei