Im Jemen ist es trotz des angekündigten Rücktritts des jemenitischen Staatspräsidenten Ali Abdullah Saleh zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten gekommen. Dabei haben Regierungstruppen offenbar fünf Demonstranten getötet.

Trotz des angekündigten Rücktritts des jemenitischen Staatspräsidenten Ali Abdullah Saleh ist es im Jemen erneut zu Zusammenstößen gekommen. Regierungstruppen töteten nach Angaben von Ärzten eines Feldhospitals in der Hauptstadt Sanaa fünf Demonstranten. Diese verlangten, dass Saleh ungeachtet seines Rücktritts wegen des gewalttätigen Vorgehens der Regierungskräfte und wegen Korruption der Prozess gemacht werden solle.

„Keine Immunität für den Mörder“, riefen Demonstranten, die am Donnerstag in Sanaa kampierten. Regierungstreue Truppen hätten in dem Lager das Feuer eröffnet, sagte der Arzt Gameela Abdullah. Fünf Demonstranten seien ums Leben gekommen.

Saleh hatte am Mittwoch in Saudi-Arabien ein Abkommen unterzeichnet, das die Übergabe seiner Amtsgeschäfte an den Vizepräsidenten innerhalb von 30 Tagen vorsieht. Im Gegenzug wurde ihm Immunität vor Strafverfolgung zugesichert. Eine Präsidentschaftswahl soll innerhalb von 90 Tagen abgehalten werden.

Saleh hatte trotz der fast zehn Monate andauernden Proteste bis zuletzt an seinem Amt festgehalten. Hunderte Menschen kamen seit Beginn der Unruhen im Januar durch das harte Vorgehen von Regierungskräften bei Straßenprotesten ums Leben. Saleh wurde bei einem Bombenangriff auf die Moschee seines Palastes verletzt und vorübergehend nach Saudi-Arabien ausgeflogen, wo er medizinisch behandelt wurde.

slc/gc/dapd