Washington. Bei der Räumung einer illegalen Schutzhütte im Washingtoner Lager der Occupy-Bewegung sind am Sonntag 31 Menschen festgenommen worden. Die Demonstranten hatten in der Nacht zu Sonntag auf dem McPherson-Platz nahe des Weißen Hauses, wo sie seit September campieren, eine acht Meter hohe Holzhütte errichtet.
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Da der Bau einer solchen festen Struktur gegen die Parkregeln verstieß, rückte die Polizei gegen Mittag auf das Lager vor. Daraufhin kletterten mehrere Aktivisten auf die Hütte.

Nachdem sie sich trotz der Aufforderung der Polizei geweigert hatten, wieder herunter zu kommen, wurden sie schließlich nach mehreren Stunden mit Leitern und einer Hebebühne von der Hütte geholt.

Wie die Polizei mitteilte, wurden bei der Aktion insgesamt 31 Menschen wegen der Missachtung von Polizeianweisung und der Übertretung von Polizeiabsperrungen festgenommen. Die Holzhütte wurde von der Polizei zerstört.

Die lose organisierte Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") richtet sich gegen die Macht der Finanzmärkte und prangert soziale Ungerechtigkeiten an. Seit Mitte September dehnten sich die Proteste von New York aus in zahlreiche Städte der USA und andere Länder aus, die genauen Ziele der Bewegung blieben aber unklar.
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© afp, NICHOLAS KAMM31 Occupy-Aktivisten wurden wegen der Missachtung von Polizeianweisung und der Übertretung von Polizeiabsperrungen festgenommen.

Wegen der teils schlechten hygienischen Zustände in den Zeltlagern sowie Sicherheitsproblemen wurden die meisten Lager inzwischen geräumt. Das Lager in Washington wurde dagegen bisher geduldet.

Die Entscheidung zum Bau der Hütte, die als Schutz gegen die Kälte gedacht war, war bei den Demonstranten umstritten. Einige fürchteten, sie würde den Fortbestand des Lagers gefährden.