Bei gewalttätigen Zusammenstößen im Kongo sind nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentenwahl mindestens sieben Menschen getötet worden. Sechs Menschen, darunter zwei Frauen, seien am Samstag bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten in der Hauptstadt Kinshasa erschossen worden, berichteten lokale Medien.

Bereits in der Nacht zum Samstag sei ein Mensch in der Stadt Mbuji Mayi ums Leben gekommen. Mehrere weitere seien dort verletzt worden, als die Polizei mit Tränengas gegen eine demonstrierende Menge vorgegangen sei.

Die Wahlbehörde hatte am Freitag den seit 2001 herrschenden Joseph Kabila nach vorläufigem Ergebnis zum Gewinner der Präsidentenwahl erklärt. Gleichzeitig beansprucht aber auch dessen schärfster Rivale Etienne Tshisekedi den Sieg für sich. Demnach gewann Kabila die Wahl mit knapp 49 Prozent der Stimmen vor seinem Herausforderer Etienne Tshisekedi, der gut 32 Prozent erreichte. Anhänger Tshisekedis protestierten.

Bevor der 40-jährige Kabila seine zweite Amtszeit als Staatschef antreten kann, muss der Oberste Gerichtshof des Landes zunächst das Wahlergebnis bestätigen. Am 17. Dezember sollen die Richter den definitiven Wahlsieger bekannt geben.

Die Sicherheitskräfte gaben an, unter den Toten seien auch "Plünderer". Polizeichef General Charles Bisengimana trat dem Eindruck entgegen, die Zwischenfälle stünden im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl. "Wir haben es mit Plünderern und Dieben zu tun, nicht mit politischen Kundgebungen", sagte der Polizei-General. Unter den Getöteten war nach seinen Angaben auch eine Frau, die von einem Querschläger getroffen wurde.

Die Demokratische Republik Kongo ist trotz reicher Bodenschätze eines der ärmsten Länder der Welt. Bereits vor und während der Abstimmung am 28. November waren bei gewaltsamen Zusammenstößen mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen.

APA