Dutzende weitere Menschen sind möglicherweise unter Erdrutschen begraben. Eine Tsunami-Warnung hoben die Behörden wieder auf.
Erdbebenschäden Philippinen
© EPA (Hulagway Ug Kasikas Sa Dumaguete)Erdbebenschäden in der Stadt Guihulngan.

Ein starkes Erdbeben hat auf den Philippinen am Montag mindestens 43 Menschen in den Tod gerissen und möglicherweise Dutzende unter Erdrutschen begraben. 40 Menschen wurden am Abend (Ortszeit) noch vermisst. Die Behörden lösten zunächst Tsunami-Alarm aus, doch blieben die Killerwellen aus.

Das Beben hatte nach philippinischen Angaben eine Stärke von 6,9 - nach Angaben der US-Geologiebehörde von 6,7. Es ereignete sich zwischen den Inseln Negros und Cebu 573 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila.

Beschädigte Brücken behindern Helfer

Schäden meldeten vor allem mehrere Ortschaften auf Negros. Dort begruben Erdmassen in der Ortschaft Planas mehrere Häuser. "40 Menschen werden vermisst und wir befürchten, sie sind tot", sagte der Gouverneur der Provinz Negros Oriental, Noel Degamo, im Rundfunk. Nach seinen Angaben wurden mindestens drei Brücken so schwer beschädigt, dass Retter zunächst nicht in alle Ortschaften vordringen konnten. "Es ist jede Menge Infrastruktur beschädigt worden" sagte er. "Das Militär und die Polizei suchen nach weiteren Opfern."

In La Libertad stürzte ein dreistöckiges Haus ein, sagte der Chef der Zivilverteidigung, Benito Ramos. Auch dort sei ein Erdrutsch ausgelöst worden. Andernorts zeigten sich gefährliche Risse in Häuserwänden und Glasscheiben gingen zu Bruch. Unter den Toten waren zwei Schulmädchen. Eine Neunjährige wurde in Tayasan in der Schule beim Mittagessen von einer einstürzenden Wand erschlagen, berichtete die Polizei. In der Nachbarortschaft Jimalalud wurde eine Elfjährige in der Schulkapelle von Gesteinsbrocken tödlich getroffen.

Immer wieder Beben am "Feuerring"

Das Beben ereignete sich in der Mittagszeit und war in mindestens sieben Provinzen deutlich zu spüren. Vielerorts rannten die Menschen in Panik auf die Straßen. Schulen und Behörden schlossen umgehend.

Das Institut für Vulkanologie und Seismologie registrierte mehr als 100 Nachbeben. Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Feuerring rund um den Pazifik mit zahlreichen Vulkanen und Erdbebenstörungszonen. Das folgenschwerste Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1990. Auf der nördlichen Insel Luzon kamen mehr als 1600 Menschen ums Leben. Tausende Gebäude wurden beschädigt.

APA