Teil der Gemeinde bereits zum Sperrbezirk erklärt
Bienenseuche: Amerikanische Faulburt
© Bienen-Markus/ArchivBei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine äußerst ansteckende, bakterielle Infektion der Bienenbrut, die zu ihrem Absterben führt. Mit einem Streichholz lässt sich bei Auftreten der Faulbrut eine fadenziehende braune Masse aus befallenen Zellen ziehen.

In einem Bienenstand mit fünf Völkern in der Gemeinde Großolbersdorf ist die hochansteckende Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Das Landratsamt hat inzwischen einen Teil Großolbersdorfs zum Sperrbezirk erklärt, nachdem die Krankheit am 7. März vom Amt festgestellt worden ist. Der gesperrte Bereich umfasst die B 174 sowie ein Gebiet rechts und links der Ortsdurchfahrt. Der betroffene Imker hatte nach einem ersten Verdacht das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt verständigt.

Laborbefund steht noch aus

Bis Freitag mussten sich alle Bienenhalter im Sperrbezirk beim Landratsamt melden, damit ihre Völker ebenfalls untersucht werden können. Zwei Imker haben das bisher getan, teilte am Freitag die Pressestelle des Landratsamtes mit. Deren Völker wurden untersucht und Proben genommen. "Der Laborbefund steht noch aus", sagte Sprecherin Jutta Leonhardt. In der Regel seien die betroffenen Bienenvölker durch die auch Bösartige Faulbrut genannte Erkrankung derart geschwächt, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, die Tiere zu töten. "Auch Gerätschaften, die mit den Bienen in Kontakt gekommen sind, müssen beseitigt werden, da der Erreger sehr widerstandsfähig ist."
Bienenseuche: Amerikanische Faulburt
© Bienen-Markus/ArchivBei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine äußerst ansteckende, bakterielle Infektion der Bienenbrut, die zu ihrem Absterben führt. Mit einem Streichholz lässt sich bei Auftreten der Faulbrut eine fadenziehende braune Masse aus befallenen Zellen ziehen.

Auf diesen für ihn sehr wichtigen Punkt wies am Freitag auf Anfrage von "Freie Presse" Imker Bernd Rüdiger hin. Er sprach von mehreren Ausbrüchen der Seuche in Sachsen in der jüngeren Vergangenheit. "Wenn nicht konsequent auch die komplette Ausrüstung vernichtet wird, dann kann die Bösartige Faulbrut immer wieder aufflackern."

Vernichtung angeordnet

Der Wolkensteiner ist Vorsitzender des Imkervereins Wolkenstein-Zschopautal, dem auch der betroffene Imker angehört, in dessen Bienenstand die Krankheit aufgetreten ist. "Bei ihm wurde angeordnet, alle betroffenen Völker zu vernichten." Da die Krankheit im zeitigen Frühjahr aufgetreten ist und die Bienen noch nicht stark ausfliegen, hofft Bernd Rüdiger, dass die Ansteckungsgefahr gering bleibt. Fünf Mitglieder des Vereins Wolkenstein-Zschopautal besitzen seinen Worten nach Bienenvölker im Sperrbezirk.

Gesicherte Erkenntnisse zur Einschleppung der Krankheit liegen laut Landratsamt nicht vor. "Bei dem Erreger handelt es sich um ein Bakterium, das in der Lage ist, Sporen zu bilden. Diese sind sehr widerstandsfähig und können jahrelang überleben. Eine große Gefahr stellen nicht mehr genutzte Bienenwohnungen dar, die nicht ordnungsgemäß verschlossen sind und noch Reste von Honig mit Faulbrutsporen enthalten. Bringen Bienen diesen Honig zu ihren Völkern, kann die Faulbrut erneut ausbrechen", erklärt Jutta Leonhardt.

Bernd Rüdiger hält es auch für möglich, dass ein Schwarm infizierter Bienen für die Ansteckung in Großolbersdorf verantwortlich ist. Für Menschen ist die Amerikanische Faulbrut ungefährlich. 2010 war sie das letzte Mal im Erzgebirgskreis ausgebrochen.

Der Imker geht mit Verweis auf die geringe Zahl betroffener Völker nicht davon aus, dass die Honigpreise nach dem Auftreten der Seuche steigen werden. Immerhin gebe es im Landesverband Sachsen rund 3000 Bienenvölker.

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