Viele Menschen mit Krebs stellen sich die Frage, was sie selber tun können, um den Tumor zu schwächen und ihren Körper zu stärken. Eine gezielte Ernährung, die auf viel Eiweiß und Fett setzt - bei möglichst wenig Kohlenhydraten - könnte dabei hilfreich sein: die ketogene Diät. Ziel ist es, den Gewichtsverlust zu vermeiden und gleichzeitig die Krebszellen an der weiteren Verbreitung zu hindern.

Wer sich ketogen ernährt, muss eine strenge Diät einhalten. Wichtig ist dabei, Reis, Nudeln und Kartoffeln komplett zu meiden. Schon beim Frühstück kommen so statt Cornflakes oder Müsli nur Quark, Joghurt oder Früchte auf den Tisch. Zum Brunch eignet sich etwa ein deftiges Rührei: drei bis vier Eier verquirlt mit Sahne, dazu in Kokosfett gebratener Speck, Kräuter, Avocadostreifen, Mozarella oder Schafskäse. Fetakäse oder fetter Bergkäse zum Salat. Fleisch liefert viele Kalorien, damit Krebspatienten auch in Phasen der Appetitlosigkeit während der Chemotherapie ihr Gewicht halten können.


Kommentar: Früchte sind eher ungeeignet, da sie vorrangig aus Kohlenhydraten (Zucker) bestehen und den Körper nicht "in der Ketose" belassen. Milchprodukte können ebenso sehr kritisch gesehen werden, wie die folgenden Artikel zeigen:

Tumorzellen soll Treibstoff entzogen werden

Gleichzeitig entzieht, so die Hoffnung, die ketogene Diät den Tumorzellen den Treibstoff: Wie alle Zellen, die sich schnell vermehren, benötigen sie sehr viel Zucker. Er wirkt auf die wuchernden Zellen wie ein Brandbeschleuniger. Deshalb sollten Krebspatienten hohe Blutzuckerspitzen vermeiden, um den Krebszellen entgegen zu wirken. Vor allem Süßigkeiten, Kartoffeln oder Nudeln lösen hohe Blutzuckerspitzen nach dem Essen aus und sollten von Krebspatienten gemieden werden. Sie sollten versuchen, den Blutzuckerspiegel möglichst auf niedrigem Niveau zu halten und die für den Körper notwendige Energie aus Fett zu ergänzen.

Ketonkörper versorgen Gehirn mit Energie

Wird der Zucker reduziert, schaltet der Organismus auf ein Notprogramm um und produziert in der Leber sogenannte Ketonkörper, die das Gehirn mit Energie versorgen. Experten vermuten, dass die Ketonkörper zudem die Zuckerverwertung in den Krebszellen blockieren und damit die rasche Zellteilung hemmen.


Kommentar: Dabei handelt es sich nicht nur um ein Notprogramm, sondern Ketone sind wahrscheinlich die natürlichsten Energielieferanten.


Bisher ist die ketogene Ernährung für Krebspatienten noch nicht sehr weit verbreitet, da ihre Wirksamkeit in Studien noch nicht erwiesen ist. Zudem benötigen die meisten Krebspatienten bei der dauerhaften Ernährungsumstellung eine intensive Begleitung.

Hochwertiges Eiweiß kommt Muskulatur zugute

Doch der Aufwand lohnt sich, sagen die Experten, die sich mit dieser Ernährungsform beschäftigen. Denn wer sich entsprechend ernähre und sich dazu noch viel bewege, habe mehr Chancen im Kampf gegen die Auszehrung. Generell gilt, dass möglichst fette Speisen am besten vor der Auszehrung schützen. Hochwertiges Eiweiß kommt der Muskulatur zugute. Meiden sollten Krebspatienten dagegen Süßes, Speisen aus Mehl und Zucker, Nudeln, Reis, Kartoffeln, gezuckerte Säfte, Hülsenfrüchte, auch süßes Obst, Alkohol, Süßigkeiten und Chips.

Autoren des Fernsehbeiträge:
Ulrich Neumann und Kerstin Michaelis