Korbach - Auf einem Geflügelhof in Nordhessen ist erneut das Vogelgrippe-Virus H5N2 ausgebrochen. Insgesamt 60 Enten und Hühner seien vorsorglich getötet worden, sagte am Donnerstag der Landrat des Kreises Waldeck-Frankenberg, Reinhard Kubat: «Wir haben heute ein Sperrgebiet von einem Kilometer angeordnet.» Zuvor hatte das Nachrichtenportal hna.de über den Fall in Gemünden (Wohra) berichtet. Demnach wurde der Erreger am 28. Dezember 2012 entdeckt. Anfang Dezember war das Virus bereits im rund 50 Kilometer entfernten Hofgeismar-Hombressen aufgetreten.

Vor Ort seien mehrere Proben genommen worden, sagte Kubat weiter. Nach seinen Angaben handelt es sich den Untersuchungsergebnissen zufolge um einen niedrigpathogenen, also weniger krankheitserregenden Typ. Er berief sich auf das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Für Menschen bestehe keine Gefahr. Kubat sagte, er hoffe, die Sperrung in wenigen Wochen wieder aufheben zu können.

Erst vor rund vier Wochen war ein H5N2-Virus auf dem Hof eines Hobbyzüchters im benachbarten Landkreis Kassel entdeckt worden. Eine FLI-Sprecherin sagte, vermutlich sei ein Wildvogel in beiden Fällen die Quelle gewesen. Mögliche Ursache könne aber auch ein Kontakt der beiden Höfe gewesen sein. Das hessische Verbraucherschutzministerium geht laut einem Ministeriumssprecher ebenfalls von einer Ansteckung durch einen Wildvogel aus. 2012 seien allerdings alle 300 von Wildvögeln genommenen Proben negativ gewesen.

Anfang Dezember waren in Hofgeismar-Hombressen wegen des Virus 11 Gänse, 25 Enten und 4 Hühner vorsorglich getötet worden. Nach Ministeriumsangaben war dies der erste Fall von Vogelgrippe in einem Betrieb in Hessen überhaupt. Der Landkreis hatte Entwarnung gegeben, nachdem 850 Tiere im Umkreis untersucht worden waren. Alle Tests seien negativ ausgefallen, sagte ein Kreissprecher. Mitte Januar sollen die Tiere zur Sicherheit erneut untersucht werden. Davor war das H5N2-Virus in Deutschland nach Angaben des FLI zuletzt vor mehr als zwei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten.

dpa/ihe