Das Kind der GesellschaftS


Che Guevara

Die Mehrheit bricht ihr Schweigen: Tausende Israelis demonstrieren gegen Übergriff durch Ultraorthodoxe

Ultraorthodoxe Juden in Israel versuchen zunehmend, das öffentliche Leben nach ihren Vorstellungen zu maßregeln, zum Beispiel eine Geschlechtertrennung durchzusetzen. Die Mehrheit der Israelis findet das offenbar befremdlich, Tausende treibt es auf die Straße.
Bild

Tel Aviv (dpa/nd). Mehrere tausend Israelis haben am Dienstag in der Stadt Beit Schemesch gegen religiösen Fanatismus ultraorthodoxer Juden demonstriert. Zu der Kundgebung gegen die Benachteiligung von Frauen im öffentlichen Leben hatten Menschenrechtsgruppen aufgerufen. Auch Staatschef Schimon Peres hatte seine Landsleute aufgefordert, sich an der Demonstration zu beteiligen. Der Parlamentarier der linken Meretz-Partei, Nitzan Horowitz, bezeichnete die Debatte über die Rechte der Frauen als Kampf um das Wesen Israels.

»Hier steht nicht ein einzelner Stadtteil oder eine bestimmte Buslinie auf dem Spiel, sondern der Charakter des Staates. Wird Israel ein fortschrittliches und demokratisches Land sein oder eine abgeschottete und rückständige Gesellschaft?«, sagte der Politiker bei der Kundgebung. Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie: »Israel soll nicht wie Iran werden« oder »Die Mehrheit bricht ihr Schweigen«.

Heart - Black

Studie: Mobbing-Opfer haben erhöhtes Risiko für Depressionen

Mobbing-Opfer haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Depressionen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Freien Universität Berlin hervor. Bei den Betroffenen muss demnach mit einem Anstieg des Risikos für Depressionen um mehr als das Doppelte ausgegangen werden. Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie die Antworten von mehr als 4300 Beschäftigten zweier Landesbehörden verschiedener Bundesländer aus einer Online-Befragung aus.

Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Mobbing spielt danach der Führungsstil von Vorgesetzten. So trete das Phänomen seltener in Abteilungen auf, in denen sich die Chefs gesprächsbereit zeigten und Mitarbeitern bei den für sie relevanten Entscheidungen ein Mitspracherecht hätten. In diesen Abteilungen sei zudem die allgemeine Arbeitszufriedenheit höher.

Shoe

Stars für Kinder wichtiger als Eltern

Frankfurt/Main (RP). Deutschland sucht den Fußball-Superstar: Mario Götze, Thomas Müller und Raul sind nach einer über die Weihnachtsfeiertage veröffentlichten Studie der EBS Universität in Wiesbaden die beliebtesten Spieler der Bundesliga.

Für Kinder und Jugendliche haben die beiden deutschen Nationalspieler sowie der spanische Torjäger sogar eine höhere Vorbildfunktion als die eigenen Eltern. "Wenn ich junge Fans sehe, die sagen, ich hab die gleiche Frisur wie du oder ich hab die gleichen Schuhe wie du, dann merke ich schon, dass ich in gewisser Weise ein Vorbild für sie bin. Aber ich spüre da keinen Druck, sondern freue mich natürlich darüber und versuche, dieser Rolle auch gerecht zu werden", sagt der 19-jährige Dortmunder Götze.

Grundlage der von Prof. Dr. Sascha L. Schmidt geleiteten Studie war eine repräsentative Umfrage unter 2000 Bundesbürgern sowie eine Befragung von über 3000 fußballinteressierten Personen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass außergewöhnliche Talente oder herausragende Leistungen an sich nicht ausreichen, um zu einem echten Vorbild der deutschen Gesellschaft zu werden. Entscheidend sind vorbildliches Verhalten auf und außerhalb des Platzes sowie Bodenständigkeit und Nahbarkeit.

Health

Syrien: Proteste gegen "Protokoll des Todes"

Die syrische Opposition vermutet in der Entsendung einer Beobachtermission in ihr Land einen Trick der syrischen Führung. Seit Montag wurden erneut 250 Menschen von Sicherheitskräfte getötet.

Bild
© (c) EPA (Youssef Badawi) Proteste in Syrien
Die syrische Opposition hat für Freitag zu Massenprotesten gegen den von Damaskus unterzeichneten Plan zur Entsendung arabischer Beobachter aufgerufen. Sie ortet darin eine Finte von Staatschef Bashar al-Assad. Unter dem Motto "Protokoll des Todes" riefen die Oppositionellen daher auf ihrer Internetseite in dem sozialen Netzwerk Facebook zu den Protesten auf.

Display

Hackergruppe attackiert US-Sicherheitsberater

Berlin/Washington - Ausgerechnet ein renommiertes US-Beratungsunternehmen für internationale Sicherheitsanalysen ist über Weihnachten einem spektakulären Hackerangriff zum Opfer gefallen.
stratfor
© Stratfor (©dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH)Offline: Die Internetseite der US-Sicherheitsfirma Stratfor

Die Internet-Aktivistengruppe Anonymous stahl nach eigener Darstellung tausende Kreditkartendaten von Kunden des Unternehmens Stratfor, dem enge Kontakte zum US-Geheimdienst CIA nachgesagt werden.

Ziel der Aktion sei es, «mehr als eine Million Dollar» (770 000 Euro) als Weihnachtsspenden an gemeinnützige Einrichtungen umzuverteilen, zitierten US-Medien ungenannte Anonymous-Mitglieder. Opfer hätten bereits von nicht genehmigten Überweisungen berichtet.

Die internationale Hacker-Gruppe prahlte im Netz damit, neben den Daten zu mindestens 4000 Kreditkarten auch eine Liste mit Kunden gestohlen zu haben. Dabei dürfte es sich vor allem um Empfänger eines kostenpflichtigen täglichen Newsletters handeln. Stratfor bietet seinen Kunden Analysen zu aktuellen geopolitischen Sicherheitsfragen wie Terrorismus, politische Umwälzungen oder Machtwechsel in einzelnen Ländern.

Die im Internet gezeigte Aufstellung umfasst Finanzinstitute wie die Bank of America, Unternehmen wie den Flugzeugbauer Boeing oder den Computerhersteller Apple und Medien wie den US-Fernsehsender NBC. Auch Regierungs- und Militäreinrichtungen gehören offenbar dazu, darunter die amerikanische Luftwaffe und das US-Justizministerium.

Heart - Black

Ausschreitungen gegen Christen: Nigeria erlebt religiöse Gewalt

Bei den Anschlägen der Sekte Boko Haram auf Kirchen in Nigeria kommen mindestens 27 Menschen ums Leben. Papst Benedikt XVI verurteilt die Tat als eine „absurde Geste“.

Eine Anschlagsserie von Islamisten auf christliche Kirchen im Norden Nigerias hat das Weihnachtsfest in dem westafrikanischen Staat überschattet und weltweit Empörung ausgelöst. Der schwerste Anschlag ereignete sich in Madalla, einem Vorort der Hauptstadt Abuja, wo Fundamentalisten am Ende eines Gottesdienstes am ersten Weihnachtsfeiertag eine Bombe vor der Kirche zündeten. Dabei kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, mehr als fünfzig wurden zum Teil schwer verletzt. „Es war fürchterlich“, sagte Pfarrer Barde.

Nigerias Präsident Goodluck Jonathan sprach von einem Affront gegen das friedliche Zusammenleben im Land. Auch Papst Benedikt XVI. verurteilte die Gewalt. Von den rund 155 Millionen Einwohnern Nigerias sind laut Schätzungen rund 40 Prozent Christen, 50 Prozent der Nigerianer sind Muslime. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte ebenfalls ein Ende der religiös motivierten Gewalt in dem Land. Es gebe kein Ziel, dass diese Taten rechtfertige.

Nuke

Kommentar: Die Müll-Bombe

Die Katastrophe von Fukushima hat die öffentliche Aufmerksamkeit hinsichtlich der Gefahren von atomaren Kraftwerken erhöht, insbesondere hinsichtlich des sogenannten Atommülls sowie der Unfallgefahr. Aber die größte Gefahr stellt immer noch die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Krieges dar.
atommüll
© dpaAtommüll trägt zur Herstellung von Atomwaffen bei

Das Anreichern von Uran ist notwendig, um kommerzielle Nuklearreaktoren zu betreiben. Dieses angereicherte Uran kann genutzt werden, um Atomwaffen zu bauen. Zudem produzieren Atomkraftwerke Plutonium, welches ebenfalls als waffenfähiges Material genutzt wird. Daher können - wie es in der Vergangenheit nachweislich auch geschehen ist Nuklearreaktoren zur Produktion und Verbreitung von Atomwaffen führen.

Heute besitzen neun Nationen über 20.000 Atomsprengköpfe, Tausende davon in Alarmbereitschaft. Andere Nationen wünschen sich ebenfalls solche Waffen. Sollten die heutigen Arsenale in einem Krieg verwendet werden, so bedeutete dies einen beispiellosen Feuersturm und Strahlung, die dem meisten Leben auf der Erde ein Ende bereiten würde. Die Explosion selbst eines kleinen Teils dieser Waffen - etwa in einem Krieg zwischen Indien und Pakistan - wäre katastrophal.

Heart - Black

Nigeria: Nigerianische Kirchen im Visier von militanten Islamisten

Abuja - Blutige Weihnachten in Nigeria: Bei einer Serie von Bombenanschlägen auf Kirchen in Nigeria sind am ersten Weihnachtstag mindestens 26 Menschen getötet worden. Weitere 27 erlitten nach Angaben der Rettungskräfte schwere Verletzungen. Einsatzkräfte bargen allein aus einer schwer zerstörten katholischen Kirche in der Nähe der nigerianischen Hauptstadt Abuja 25 Tote aus den Trümmern. Zu den Anschlägen bekannte sich die radikalislamische Sekte Boko Haram.

dpa

Arrow Down

Bootsunglück: Dutzende Haitianer ertrinken vor Kuba

Vor der Küste Kubas ist ein Flüchtlingsboot gesunken. Bei dem Unglück kamen mindestens 38 Menschen ums Leben. Die Flüchtlinge versuchten wohl, der Not in ihrer Heimat zu entkommen.

Bei dem Untergang eines Flüchtlingsboots vor der kubanischen Küste sind einem Fernsehbericht zufolge mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Die kubanischen Rettungskräfte hätten das Flüchtlingsboot etwa 100 Meter östlich von Punta de Maisi in der Provinz Guantánamo am frühen Morgen entdeckt. Zu dem Zeitpunkt sei das Boot schon halb gesunken gewesen. 87 Flüchtlinge seien aus dem Wasser gerettet worden. Bei den Bootsinsassen handle es sich um Haitianer. Die Unglücksursache blieb zunächst unklar. Auch über das Ziel der Flüchtlinge wurde vorerst nichts bekannt.

In Haiti leben knapp zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben immer noch tausende Menschen in bitterer Armut. Einige von ihnen versuchen, den schwierigen Lebensbedingungen zu entkommen und fliehen in Nachbarländer der Karibik. Bei dem Erdbeben im Januar 2010 waren schätzungsweise 300.000 Menschen ums Leben gekommen.

Gift

Geben statt nehmen: Warum Altruisten länger leben als Egoisten

Erfolgreicher sind die Egoisten, aber nur kurzfristig. Eine große Studie ergab: Wer selbstlos anderen Menschen hilft, lebt länger.
geld
© dpaWie Sex oder gutes Essen: Wer verschenkt, den belohnt das Gehirn mit Wohlgefühlen

Geben ist seliger als nehmen, behauptet nicht nur das Neue Testament, sondern seit einiger Zeit auch die Wissenschaft.

Eine groß angelegte US-Studie um Stephanie Brown vom Institute for Social Research konnte 2002 nämlich nicht nur zeigen, dass soziale Kontakte den Zeitpunkt der Sterblichkeit erheblich hinausschieben können, sondern auch, dass besonders die selbstlosen Menschen profitieren und sie sich darüber hinaus auch noch langfristig besser fühlen.

Helfende leben also länger und glücklicher, und zwar ganz unabhängig davon, wie sie sonst gestrickt sind. Denn Einkommen, Bildungsstand, berichteter Stress oder die Persönlichkeitsstruktur spielten für das Glück des Gebens keine besonders große Rolle.

Doch viele Wissenschaftler waren zunächst recht skeptisch: Selbstlosigkeit als Schlüssel zum Lebensglück passte nicht so recht zur evolutionsbiologisch geleiteten Überzeugung vieler Forscher. Die gingen eher davon aus, dass wer sich selbst der Nächste ist, in der Regel weitaus größere Überlebensvorteile hat als selbstlose Menschen.

Doch tatsächlich belohnt das Gehirn selbstlose Handlungen mit Wohlgefühlen ähnlich denen, die durch Drogen, Sex oder gutes Essen ausgelöst werden können. Das konnten auch bildgebende Verfahren in einer erst kürzlich erschienenen Studie um Naomi Eisenberger von der University of California zeigen.