Der türkische Premier Ahmet Davutoğlu hat nach eigener Erklärung nicht den Befehl gegeben, den russischen Kampfjet Su-24 abzuschießen.
Türkei Ahmet Davutoğlu
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„Ich habe keinen Befehl gegeben, dieses Flugzeug abzuschießen. Ist es möglich, dass man sich innerhalb von 17 Sekunden an mich wendet, und ich daraufhin den entsprechenden Befehl erteile? Nein, das ist unmöglich. Der Premier erteilt die Weisung über das Inkrafttreten der Regeln für die Reaktion auf Bedrohungen. Diese Regeln sind nicht neu, sie werden ohne meinen Befehl ausgeführt. Zwei Tage vor dem Vorfall hatte der Generalstab die Führung der Luftstreitkräfte des Landes bevollmächtigt, diese Regeln anzuwenden. Das ist auch richtig. Es wäre falsch, keine notwendigen Anweisungen zum Schutz des Luftraumes zu geben“, sagte Davutoğlu dem TV-Sender NTV im Interview.


Kommentar: Damit widerspricht Davutoğlu seinen eigenen Aussagen. Über den Abschuss des Jets sagte Davutoğlu noch vor einigen Wochen:
"Die türkische Armee hat meine persönlichen Befehle ausgeführt."

Am 24. November hatte die türkische Luftwaffe einen russischen Jagdbomber abgeschossen, als dieser Stellungen der Terrororganisation Daesh („Islamischer Staat“) in Nordsyrien bombardierte. Einer der Piloten kam dabei ums Leben. Russlands Präsident hatte den Abschuss der Su-24 über Syrien als einen „Stoß in den Rücken“ verurteilt. Nach türkischen Angaben hatte der russische Bomber den Luftraum der Türkei verletzt. Moskau bestritt dies. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums war der Jet ununterbrochen im syrischen Luftraum geflogen.