Polen Demonstranten,Protest gegen Flüchtlinge Polen
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Mit den erfundenen 800.000 ukrainischen Flüchtlingen will Polen der EU und dem Vatikan nur Sand in die Augen streuen, um nur keine muslimischen Migranten aufzunehmen, wie Andrzej Zapałowski, ein polnischer Politiker und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments in einem Sputnik-Interview mitteilte.

Ende Juli hatte Papst Franziskus zum Auftakt seines Polen-Besuches über die Flüchtlingskrise gesprochen und Polen zur Aufnahme von Flüchtlingen aufgefordert. Regierungschefin Beata Szydło erwiderte jedoch in einem Kommentar, dass Polen angeblich bereits 800.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen habe. Szydło hatte auch davor schon mit der Aufnahme von „fast einer Million“ Ukrainer geprahlt.

Dabei belegen offizielle Dokumente, dass seit der Ukraine-Krise und dem Krieg im Donbass nur 83 Personen eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung und Wohnsitz in der EU bekommen haben, 3000 Personen eine Aufenthaltserlaubnis, und nur 17 Personen den Flüchtlingsstatus erhielten.

„Mehr als 70 Prozent der polnischen Bevölkerung sprachen sich entschieden gegen die Aufnahme muslimischer Migranten aus, und das ist auch verständlich. Deshalb dient das Ukraine-Thema im Grunde nur als ein Vorwand, der dann jederzeit verwendet wird, wenn es um die Lösung der Einwanderungskrise geht“, betonte Zapałowski.Grundsätzlich seien die Ukrainer in Polen keine Flüchtlinge, sondern Wirtschaftsmigranten.

„Das ist das Ergebnis des totalen Kollapses des ukrainischen Staates. Und darin besteht ein sehr großes Problem für Polen, da die ukrainische Gemeinschaft das Lohnniveau in unserem Land senkt — sie arbeiten ja für wesentlich niedrigere Löhne“, so der Politiker.

Laut Zapałowski spielt die Ministerpräsidentin Beata Szydło die ukrainische Flüchtlingskarte deshalb aus, damit die polnische Regierung keine Migranten aus dem Nahen Osten und aus Afrika aufnehmen muss.

„Eigentlich sollte die Premierministerin deutlich und offen zugeben, dass Polen einfach keine muslimischen Migranten aufnehmen möchte und sich bereit erkläre, diesen Menschen ungeachtet ihres Glaubensbekenntnisses vor Ort zu helfen“, fügte er hinzu.