Berlin (Dow Jones) - Die deutschen Unternehmen und ihre Töchter im Ausland werden nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums die Folgen des Klimawandels wie Überschwemmungen oder Dürren zunehmend zu spüren bekommen. Das geht aus einer Antwort der Experten von Minister Sigmar Gabriel (SPD) an die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn hervor, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte.
sturm katie
© REUTERS/ Toby Melville
Vor allem in Asien könnte die Erderwärmung mit all ihren Effekten schon bald zu einem ernsten Problem für Firmen werden. "Die Bundesregierung sieht es als wahrscheinlich an, dass Deutschland in zunehmendem Maße verwundbar gegenüber indirekten Folgen des Klimawandels in anderen Teilen der Welt werden wird", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. "Durch einen immer intensiveren internationalen Handel zwischen den Weltregionen werden Klimafolgen im Ausland auch für die inländische Wirtschaft an Bedeutung gewinnen."


Gerade China als fünftgrößter Abnehmer deutscher Produkte ist dem Ministerium zufolge besonders anfällig. Heftige Stürme und Unwetter könnten viel stärker als früher Straßen, Schienen und Fabriken zerstören. Die Gefahr extremer Wetterlagen sehen Gabriels Fachleute auch für Deutschland. Auf der Importseite könnten vor allem die Energieeinfuhren aus Russland beeinträchtigt werden.

Bärbel Höhn warf der Bundesregierung vor, sehenden Auges die falsche Politik zu betreiben und den Kampf gegen den Klimawandel nicht energisch genug zu führen. "Deswegen ist es total unverständlich, warum sich Wirtschaftsminister Gabriel und Kanzlerin Merkel immer wieder als Bremser beim Klimaschutz betätigen und nichts gegen Spritschlucker und Braunkohlekraftwerke tun", schimpfte die Vorsitzende des Umweltausschusses.

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