Paulo Santos, der Berater des portugiesischen Botschafters in Russland, hat in einem Exklusiv-Interview mit der Agentur Sputnik Russlands Rolle beim Löschen der Waldbrände in Portugal gewürdigt.
russischer Hilfseinsatz bei Waldbränden in Portugal
© Russisches Katastrophenschutzministerium
„Das war die Antwort an meine Regierung. Wir erleben eine sehr schwierige Situation und hatten verschiedene Länder um Hilfe bei der Meisterung dieses Problems gebeten, das tatsächlich etwas Außerordentliches geworden ist. Obwohl Portugal mit diesem Problem vertraut ist - wir sehen uns jedes Jahr damit konfrontiert, es ist eine Naturkatastrophe, doch in diesem Jahr war es besonders schwer, und wir haben uns um Hilfe an Russland gewandt ... Und Russland hat seine Flugzeuge geschickt, was uns sehr geholfen hat, wir sind damit sehr zufrieden“, sagte der Diplomat.

Er erinnerte daran, dass die Flammen am 10. August das historische Stadtzentrum von Funchal auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira vernichtet hatten. Danach, am 11. August, habe die portugiesische Regierung offiziell andere Länder um Hilfe ersucht, darunter Russland. Das russische Katastrophenschutzministerium habe zwei Be-200-Löschflugzeuge geschickt.

Nach Angaben des Ministeriums vom heutigen Freitag seien bei 89 Einsätzen insgesamt mehr als 1.000 Tonnen Wasser auf die Brandherde abgeworfen und 17 Waldrände auf einer Fläche von insgesamt etwa 2.000 Hektar gelöscht worden. Somit habe die Ausdehnung der Waldbrände auf drei Nationalparks und 11 Ortschaften, in denen mehr als 62.000 Menschen leben, verhindert werden können, teilte Russlands Katastrophenschutzbehörde mit.

Wie Paulo Santos ferner Sputnik erzählte, habe er gestern einem Konzert brasilianischer und portugiesischer akademischer Musik beigewohnt, das zusammen mit der Botschaft Brasiliens in Russland und Kasachstan organisiert worden sei, und von der Zusammenarbeit im kulturellen Bereich zeuge.

Wie der Diplomat erzählte, sei er persönlich an der Auswahl der Werke von zwei portugiesischen Komponisten — Jorge Peixinho und Sérgio Azevedo - beteiligt gewesen. Die Kollegen aus der brasilianischen Botschaft hätten vorgeschlagen, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten, und gebeten, die Original-Partituren zu finden. Das sei nicht einfach gewesen, sagt Santos, da es sich um relativ wenig bekannte Werke gehandelt habe. Die Partituren mussten in Portugal ausfindig gemacht werden.

Ferner sagte er, dass in Russland mehr Konzerte portugiesischer Musik stattfinden würden als vermutet werde. „Russland ist ein großes Land, und manchmal ist es schwer, zum Publikum zu gelangen und zu erzählen, was wir machen. Aber es gibt manche Veranstaltungen, da wird eine Musik aufgeführt, die wir heute selten hören. Vor allem Fado - das bekannteste Genre portugiesischer Musik. In Moskau und Petersburg gab es solche Konzerte, vor allem in den letzten drei Jahren, ein russisches Ehepaar hat sie regelmäßig organisiert“, erzählte der portugiesische Diplomat.