Kairo (Ägypten) - Wie das „ScanPyramids“-Team aktuell berichtet, habe man sich mit dem durch den Antikenminister des Landes einberufenen wissenschaftlichen Komitee aus Ägyptologen unter Dr. Zahi Hawass getroffen, dem neben Dr. Mark Lehner, dem Direktor der Ancient Egypt Research Associates (AERA); Dr. Miroslav Barta, Direktor der Tschechischen Archäologischen Mission in Sakkara, Dr. Rainer Stadelmann, dem ehemaligen Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts (DAINST) auch Dr. Mahmoud Afifi, dem Direktor der Ägyptischen Abteilung des obersten Antiken-Rats des Antikenministeriums angehören und die Ergebnisse diskutiert.
Hintergrund
Wie „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ bereits berichtete, suchen die Wissenschaftler mit der von ihnen entwickelten Myonen-Tomographie verborgene Strukturen im Innern der Pyramiden. Hierbei werden kosmische Teilchen, sogenannte Myonen, nach deren Durchdringung der Bauwerke detektiert und so Strukturen - etwa Hohlräume - in deren Inneren abgebildet (s. Diagramm). Dass die Methode tatsächlich dazu geeignet ist, Hohlräume in Pyramiden aufzuzeigen, konnten die Wissenschaftler bereist zuvor bei Tests innerhalb der Knickpyramide von Dahschur eindrucksvoll zeigen (...GreWi berichtete).
„Neben zahlreichen anderen thermalen Anomalien, die bereits im November 2015 durch den französischen Infrarot-Spezialisten Jean-Claude Barré entdeckt wurden, wurde die bedeutendste Anomalie jetzt an der Nordseite der Großen Pyramide gefunden, rund um den bzw. hinter dem ursprünglichen, mit markanten Stützsteinen bedeckten Eingang auf der Nordseite“, berichtet das „ScanPyramids“-Team. Weitere thermale Untersuchungen über 3 x 24 Stunden durch Wissenschaftler der kanadischen Laval University bestätigten dann die Beobachtung.

Tatsächlich offenbart das Ergebnis der hiesigen Myonen-Scans einen oder sogar mehrere Hohlräume rund um bzw. hinter der zuvor lediglich von außen registrierten thermalen Anomalie. „Bei dieser Anomalie könnte es sich um mindestens einen Hohlraum in Form eines Korridors handeln, der in die Große Pyramide hineinführt“, erläutern die Wissenschaftler und verweisen auf weitere Analysen, mit deren Hilfe die genaue Form und Größe dieses Hohlraums noch bestimmt werden sollen. Auch hierzu werden weitere Myonen-Scans Ende Oktober 2016 zum Einsatz kommen.



Abschließend fassen die „Scan-Pyramids“-Wissenschaftler die bisherigen Myonenscan-Ergebnisse im Innern der Großen Pyramide, wie sie sie auch dem wissenschaftlichen Komitee des Antikenministerium vorgelegt haben, wie folgt zusammen:
1. Zum ersten Mal in der Geschichte wurden drei sich gegenseitig ergänzende Technologien (Myonografie, Thermografie und 3D-Simulationen) verwendet, um die Große Pyramide von Gizeh „zu scannen“.In einem ersten Kommentar gegenüber „Seeker.com“ zeigte sich der das Expertenteam des ägyptischen Antikenministerium leitende und für seine kritische Haltung gegenüber den eingesetzten Technologien und „ausländischen Wissenschaftlern“ bekannte Dr. Zahi Hawass indes skeptisch.
2. Das #ScanPyramids-Team kann die Existenz eines bislang unbekannten Hohlraums an der nordöstlichen Ecke der Pyramide in 105 Metern Höhe bestätigen.
3. Das #ScanPyramids-Team kann die Existenz eines bislang unbekannten Hohlraums hinter den Stützsteinen oberhalb des absteigenden Korridors der Großen Pyramide bestätigen, dessen Form, Größe und Ausdehnung allerdings noch bestimmt werden müssen.
Abermals unterstrich Hawass, der früher einmal selbst dem Ministerium vorstand, seine Ansicht, dass es in der großen Pyramide keine unbekannten Kammern mehr gibt: „Diese Leute sind Wissenschaftler, haben aber keinen archäologischen Hintergrund. Der Kern der Pyramide wurde mit langen und kurzen Steinen erbaut. Wenn man das weiß, dann findet man derartige ‚Anomalien‘ wahrscheinlich überall in der Pyramide“, so Hawass gegenüber „Seeker.com“ und führt weiter aus: „Ich denke, es gibt keine geheimen Kammern und diese Anomalien haben eher etwas mit der Art und Weise zu tun, wie die Pyramide erbaut wurde.“
Kommentar: Der selbsternannte "Wisenschaftler" Dr. Zahi Hawass, redet von einem ganz schön hohen Ross. Echte Wissenschaft hat mit Hawass wenig zu tun:
- Die aktuelle Pressemitteilung zu den ersten Ergebnissen der Myonen-Scans im Innern der Großen Pyramide auf Gizeh finden Sie HIER
...GreWi wird weiterhin berichten.
GreWi-Kurzgefaßt
- Mit Hilfe von Myonenscnans haben Wissenschaftler mindestens zwei bislang unbekannte Hohlräume im Innern der Großen Pyramide von Gizeh entdeckt.
- In einem Fall könnte es sich um einen Gang handeln, der ins Innere der Pyramide führt.
- Weitere Datenauswertungen sind notwendig, um die genaue Größe, Form und Ausrichtung dieser Hohlräume - und damit vielleicht auch ihren Zweck - zu bestimmen.
- Der ehemalige ägypische Antikenminister Dr. Zahi Hawass glaubt nicht an noch geheime Kammern und Gänge im Innern der Großen Pyramide und bezweifelt die Deutung der Daten durch die Wissenschaftler.
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