Damals kam es in der Nacht vom 24. auf den 25 Februar zu einem Luftalarm und Luftabwehrkampfhandlungen gegen einen bis heute unbekannten Gegner. Während über das ganze Stadtgebiet und Umland eine vollständige Verdunklung verhängt wurde, begann um 3:16 Uhr morgens die „37th Coast Artillery Brigade“ mit dem Beschuss der gemeldeten Angreifer, bei dem bis 4:14 Uhr mehr als 1.400 Patronen abgefeuert wurden und auch Abfangmaschinen des „4th Interceptor Command“ aufstiegen. Grund für die Feindabwehr war ein befürchteter Angriff japanischer Verbände, wie sie nur rund eineinhalb Monate zuvor mit dem Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor den Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg ausgelöst hatten. Nachdem keinerlei durch die vermeintlichen Angreifer verursachten Schäden am Boden festgestellt werden konnten, hingegen jedoch zahlreiche Gebäude durch eigenen Beschuss der US-Armee, sogenanntes „friendly fire“, beschädigt, drei Zivilisten getötet wurden und drei weitere Zivilisten aufgrund von Herzanfällen gestorben waren, wurde erst gegen 7:21 Uhr die vollständige Entwarnung gegeben.
Tatsächlich erläuterte ein Untersuchungsbericht der US Air Force von 1983 zunächst, dass die Alarme durch „unidentifizierte Objekte“ ausgelöst wurden. „Zahlreiche Meldungen beschrieben blinkende Lichter und Leuchtfeuer (flares) am Himmel in der Nähe von Verteidigungseinrichtungen.“ Zunächst wurde aufgrund der Abnahme der Erscheinungen gegen 22:23 Uhr wieder eine erste Entwarnung gegeben, diese jedoch in den frühen Morgenstunden des 25. Februar wieder aufgehoben, als die Lichter erneut am Nachthimmel auftauchten. Laut dem Air Force-Bericht wurde damals sogar auf Radar ein „unidentifiziertes Ziel 120 Meilen westlich von Los Angeles“ geortet. Obwohl das „von Seeseite anfliegende mysteriöse Objekt später wieder verschwunden zu sein schien“, kam es zu immer mehr Meldungen über „feindliche Flugzeuge“. Gegen 3:06 Uhr wurde ein „Ballon mit rotem Leuchtfeuer“ über Santa Monica gesichtet und umgehend von der Luftabwehr beschossen, was die „Luftschlacht von Los Angeles“ dann erst richtig in Gang brachte.
Als Erklärung für die zunehmenden Meldungen über „feindliche Objekte“ vermutete der Bericht der Air Force, dass die Abwehrmunition im Kegelschein der Suchscheinwerfer von vielen für weitere Angreifer gehalten wurde.
Die Beschreibungen der Objekte bezogen sich hingegen meist auf „Ballons“ von unterschiedlicher Größe und in unterschiedlichen Höhen. Schlussendlich, so die Air Force, habe wahrscheinlich die Angst vor einem japanischen Angriff sowie fehlinterpretierte Wetterballons zu einer Panikreaktion geführt. Berichte darüber, dass sogar einige der gesichteten Objekte getroffen wurden und abgestürzt seien, wurden dementiert und konnten bis heute nicht bestätigt werden.
Neben den beschriebenen „Ballons“ sorgt das von den Suchscheinwerfern direkt angestrahlte und von lokalen Medien sogar fotografierte größte gesichtete Objekt, sowie die Beschreibung des Objekts durch Augenzeugen als „silbrig und bonbonförmig“ unter UFO-Forschern bis heute für Spekulationen darüber, ob es sich dabei um außerirdische Raumschiffe gehandelt haben könnte und gerne wird die „Battle of Los Angeles“ auch als eine der größten Massensichtungen eines Flugobjekts extraterrestrischen Ursprungs beschrieben.
Hintergrund
Belegen angebliche Top Secret-Dokumente Abschüsse von UFOs während der historischen Luftschlacht über Los Angeles 1942?
Tatsächlich tauchten im Jahr 2000 erstmals Dokumente auf, die der ehemalige US-Marine und spätere private UFO-Forscher Timothy Cooper erhalten und veröffentlicht hatte und die sich direkt auf die „Schlacht von Los Angeles“ 1942 zu beziehen scheinen.
2010 berichtete der langjährige UFO-Forscher, Experimentalphysiker und einstige Raumfahrtingenieur Dr. Robert Wood in der Zeitschrift der US-amerikanischen UFO-Forschungsorganisation MUFON, dem MUFON Journal, erneut von diesen Dokumenten, die sich mittlerweile im Besitz Woods befinden.
Zu den besagten fünf Dokumenten gehört zunächst ein einst als „Secret“ (geheim) klassifiziertes Memorandum zur „Luftschlacht von Los Angeles“ vom 26. Februar 1942, das den damaligen Präsidenten Franklin D. Roosevelt über die Ereignisse aufklärte und im Original noch heute offiziell in der „George C. Marshall Foundation Library“ in Lexington im US-Bundesstaat Virginia eingesehen werden kann - und dessen Authentizität also nicht in Frage steht.
Ein weiteres Memo stammt angeblich von Roosevelt selbst. Eine handschriftliche Notiz auf dem Dokument verweist jedoch auf den Umstand, dass es sich um eine abgetippte Version des präsidialen Memos aus den Akten des Energieministeriums (Department of Energy, DOE) handele.
In diesem als „Top Secret“ klassifizierten Memorandum vom 27. Februar 1942 richtet sich der Autor (F.D.R, Franklin D. Roosevelt) an dem Stabschef der US-Army und diskutiert darin die Überstellung von „Materialien, die sich im Besitz der Army befinden und wie sie von großer Wichtigkeit für die Entwicklung einer ‚Super-Kriegswaffe‘ sein könnten. Dem Argument, dass derartige Informationen mit unserem Alliierten, der Sowjetunion, teilen sollten, stimme ich nicht zu.“ Des Weiteren beruft sich F.D.R. auf Unterredungen mit Dr. Vannevar Bush und anderen Wissenschaftlern über den Umgang und Nutzung der Ergebnisse des „Studiums der himmlischen/überirdischen Geräte“ und stellt schlussendlich der Army im Aussicht, von der Auswertung der Erforschung und deren Anwendungen, die aus diesen „neuen Wunder“ resultieren, zu profitieren.
Obwohl das Memo keine weiteren Hinweise auf die Natur der „himmlischen Geräte“ und „neuen Wunder“ macht, sehen einige UFO-Forscher darin Beschreibungen außerirdischer Flugkörper, wie sie - vor dem Hintergrund des Datums des Memorandums - möglicherweise durch das Luftabwehrfeuer von Los Angeles abgeschossen und dann geborgen wurden.
Zur Frage um die Authentizität des Memos erläutert Wood, dass derzeit noch ausstehende Ergebnisse einer forensisch-linguistischen Analyse zeigen sollen, ob Syntax und Sprache mit jener von Roosevelt übereinstimmt. Da es sich lediglich um eine Abschrift des Memorandums handelt, erscheine eine Untersuchung der verwendeten Tinte, Papierart und Wasserzeichen nicht weiterführend.
Beim dritten Dokument handelt es sich dann um das vermeintliche Antwort-Memo von Stabschef George C. Marshall (Marshallplan) vom 5. März 1942, in dem dieser erklärt eine Untersuchung belege „unkonventionelle Phänomene im Luftraum“ (unconventional aerial phenomenon, sic.) bis ins Jahr 1897. Auch wenn Teile dieses Memos unlesbar sind, gehen daraus doch Informationen hervor, wie sie die Bergung zweier Objekte in Verbindung mit der „Battle of Los Angeles“ beschreiben.
Auffallend an diesem Dokument ist die Tatsache, dass dem Originaltext offenbar im Nachhinein der Titelzusatz „Interplanetary Phenomenon Unit“ (Einheit für interplanetare Phänomene) in einer anderen Schrifttype hinzugefügt wurde. Zudem wurde die Klassifizierung „Top Secret“ unterstrichen - eine für die damalige Zeit gängige Vorgehensweise, wie sie auch in anderen, thematisch nicht verwandten, Dokumenten zu finden sei, so Wood.
Zugleich streicht er heraus, dass die Nennung einer derartigen Einheit mit Gerüchten um derartige Aktivitäten übereinstimmt, wie sie 1947 von den Army Air Corps and die Air Force übertragen worden sein soll.
Vor diesem Hintergrund scheint auch ein viertes Memo aus den an Cooper zugestellten Dokumenten direkten Bezug auf die Ereignisse von Los Angeles 1942 zu nehmen: In diesem Memo wendet sich Präsident Roosevelt an eine Gruppe, die als „Special Committee on Non-Terrestrial Science and Technology“ (Sonderkomitee für nicht-irdische Wissenschaft und Technologie) bezeichnet wird. Wie es scheint, handelt es sich um ein Antwortschreiben auf eine vorige Anfrage für eine Aufstockung des Budgets des Komitees, „möglicherweise für ein ‚reverse engineering‘-Projekt“, so Wood, in dem die vermeintlich geborgene „nicht-irdische Technologie“ erforscht, rekonstruiert und für eigenen Zwecke genutzt werden soll. Auch dieses Schriftstück werde derzeit (Stand. 2010) einem forensisch-linguistischen Vergleich mit authentischen Originalen aus Roosevelts Hand unterzogen. In seiner angeblichen Antwort von 1944 erläutert der Präsident, dass nach einem Sieg über die Nazis und dem Kriegsende wieder genügend Gelder für das Projekt zur Verfügung stehen würden.
Zur Klassifizierung des Dokuments mit „double top secret“ kommentiert Woods: „Ursprünglich dachten wir, dass dies zu gut sei, um wahr zu sein. Dann zeigte eine Recherche im der Kongressbibliothek jedoch schnell, dass die gleiche Klassifizierung auch für geheime Dokumente über die Invasion Italiens verwendet wurden.“
Das fünfte Dokument nimmt für sich in Anspruch von Dr. Vannevar Bush zu stammen und 1947 an den damaligen US-Präsidenten Harry Truman gerichtet zu sein. Dr. Vannevar Bush gilt als eine der wichtigsten Personen der US-Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg, war neben vielen anderen Tätigkeiten wissenschaftlicher Berater von Präsident Roosevelt und koordinierte nicht zuletzt auch das „Manhattan Project“ zur Entwicklung der Atombombe.
In der UFO-Literatur und in Verschwörungstheorien gilt Bush einigen Forschern als Mitglied des Geheimkomitees „Majestic-12“, das angeblich 1947 gegründet wurde, um UFO-Aktivitäten zu untersuchen und auch für die Vertuschung von Informationen über abgestürzte UFOs und folgender Ereignisse verantwortlich sein soll.Als Vorsitzender des „Office of Scientific Research and Development“ (OSRD) zur Koordinierung der Forschung zu militärischen Zwecken während des Zweiten Weltkrieges, hält Wood es für „logisch, dass [Bush] auch mit dem ‚Non-Terrestrial Science and Technology Committee‘ in Verbindung gestanden hätte und diesem vielleicht sogar vorstand.“
„Nach Roosevelts Tot hielt es Bush offenbar für notwendig (auch vor dem Hintergrund der massiven Berichterstattung über Fliegende Untertassen in den Monaten Juni und Juli des Jahres 1947) den neuen Präsidenten Truman über die Bergungen aus den frühen Kriegsjahren formell zu informieren und ein aggressives ‚reverse engeneering“-Programm vorzuschlagen“, so Woods Deutung des Memo-Inhalts.
Zumindest geht aus dem zweiseitigen Schriftstück hervor, dass die Erforschung dieser Technologie von größtem Interesse für die USA sei, um damit den Lebensstandard in den Vereinigten Staaten zu erhöhen. Auch dieses Dokument werde derzeit einer vergleichenden Analyse mit zeitgenössischen originalen Bush-Memos unterzogen.
Das Hauptproblem der Cooper-Dokumente liegt allerdings in dem Umstand, dass Forscher wie Stanton Friedman bereits ernstzunehmende Zweifel an der Authentizität zahlreicher Unterlagen vorgelegt haben. Allerdings verweist Wood darauf, dass die aktuell diskutierten fünf Memoranden von diesen Zweifeln nicht betroffen sind und ermahnt, dass möglicherweise einige Quellen der Cooper zugesandten Dokumente gefälschte Kopien überstellte, dass aber zugleich das ebenfalls beinhaltete und hier zitierte erste Memorandum vom 26. Februar 1942 an Roosevelt belege, dass auch authentische Dokumente unter den Unterlagen zu finden sind.
Sollten sich die Dokumente als authentisch herausstellen, so sieht Wood darin wichtige Unterlagen, wie sie „die Bergung außerirdischer Flugobjekte in den frühen Kriegsjahren belegen und damit auch den erstaunlichen Technologiegewinn der USA nach dem Zweiten Weltkrieg erklären könnte.“ Vor diesem Hintergrund spekuliert Woods abschließend, dass die „Schlacht von Los Angeles“ das „wichtigste Ereignis in der Entwicklung der modernen Gesellschaft darstellen“ könnte. „Zugleich könnte es die erstaunliche Verfeinerung der Geheimhaltung der Eroberung und Bergung von UFOs und UFO-Technologie angeregt haben.“
- Den Originalartikel von Robert Wood mit Abbildungen der Dokumente als PDF finden Sie HIER
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