Cyborgs Elon Musk
Elon Musk
Elon Musk, ein Unternehmer aus dem Silicon Valley, hat mit Neuralink eine neue Firma gegründet, die wissenschaftlich daran arbeiten wird, Computer direkt mit dem menschlichen Gehirn zu verlinken. Der Mitbegründer von PayPal und CEO von TESLA und SpaxeX gibt sich also nicht damit zufrieden, ein massentaugliches Elektroauto zu bauen und den Mars zu kolonialisieren. Jetzt will er dazu beitragen, dass der Mensch den Maschinen nicht mehr länger unterlegen ist.

Dabei geht es um die neuronale Spitzen-Technologie. Eine neuronale Spitze ist ein universelles biomechanisches Computerimplantat. Ein feiner Draht und ein Plastiknetz wachsen ins Gehirngewebe ein und belauschen die neuronale ‚Unterhaltung’. Musk gibt an, daran zu arbeiten, ein gitterartiges neuronales Schuhband mit einer Spritze im Gehirn verankern zu können, um ihm so die Fähigkeit zu verleihen, die ein digitaler Computer besitzt.

Erste Versuche an Mäusen verliefen erfolgversprechend. Neuronale Krankheiten und zellbiologische Vorgänge könnten so früher erkannt werden. Während der Code-Konferenz 2016 gab Elon Musk ein Interview, das seine Projekte beleuchtete.

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Musk glaubt, daß künstliche Intelligenz so mächtig wird, dass sie möglicherweise die Menschheit obsolet, also überflüssig macht. Das einzige Mittel zu verhindern, dass Menschen die Haustiere der Computer werden, ist, menschliche und künstliche Intelligenz zu integrieren, mit anderen Worten: Robotermensch zu werden.

Nicht jeder glaubt daran, dass so ein Projekt notwendig oder auch nur möglich ist. „Die Idee, dass digitale Maschinen - egal, wie hyper-verbunden, oder stark sie sein mögen, eines Tages die menschliche Kapazität überholen könnten, ist absoluter Blödsinn“, meint Migues Nicolelis, ein brasilianischer Experte für hirngesteuerte Exoskelette in einem Interview mit The Guardian.

Wenn auch in erster Linie medizinische Aspekte diese Forschung antreiben, gibt es natürlich auch kommerzielle Interessen an solchen ‚Spielsachen’, die zu Neuheiten wie „gehirngesteuertes Drohnenrennen“ führen.

Mittlerweile hat die Firma bereits einige hochkarätige Forscher unter Vertrag genommen. Darunter etwa Vanessa Tolosa, die eine Expertin auf dem Bereich flexible Elektroden und Nanotechnologie ist. Auch der University-of-California-Dozent Philip Sabes ist mit an Bord. Mit Timothy Gardner wurde ein Wissenschaftler verpflichtet, der neuronale Pfade im Gehirn von Singvögeln erforscht.

Nach Informationen des Wall Street Journal sei auch über eine Investition mit dem Milliardär Peter Thiel gesprochen worden. Thiel, den Musk seit der gemeinsamen Gründung von Paypal kennt, ist einer der wenigen passionierten Unterstützer von US-Präsident Donald Trump im Silicon Valley.

Aber zwangsläufig kommt man bei solchen Überlegungen zur Neuroethik: In welchem Maße darf man in das Gehirn eingreifen, um Krankheiten zu heilen oder kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit oder Gedächtnis zu verbessern?

Viele Fragen der angewandten Neuroethik sind hingegen neueren Ursprungs. Dies liegt darin begründet, dass die meisten Neurotechnologien erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt worden sind. Allerdings wurden schon in den 1950er und 1960er Jahren Experimente durchgeführt, die offensichtlich einer neuroethischen Diskussion bedurft hätten. Der Bioethiker Arthur Caplan beschreibt etwa CIA-Experimente mit LSD, die das Ziel hatten, Bewusstseinszustände von Tieren und Menschen zu kontrollieren. Derartige Anwendungen von neuronal aktiven Substanzen sind ein klassisches Thema der Neuroethik.

Institutionell hat sich die Neuroethik allerdings erst in den letzten Jahren geformt. Von herausragender Bedeutung war hier eine 2002 in San Francisco veranstaltete Konferenz über Neuroethik. Auf dieser Konferenz wurde der Begriff der Neuroethik popularisiert. Aus den Konferenzbeiträgen entstand das erste Buch mit dem Titel Neuroethics. Seitdem hat sich das Thema rasant entwickelt. Dabei wird die Neuroethik zur Zeit vorwiegend von Neurowissenschaftlern und weniger von Philosophen diskutiert. Bekannte Neurowissenschaftler, die im Bereich der Neuroethik arbeiten, sind der Nobelpreisträger Eric Kandel und andere.

Die Code-Konferenz wird auch 2017 (zum 14. Mal) stattfinden und zwar vom 30. Mai bis 1.Juni im luxuriösen Terranea Resort in Rancho Palos Verdes, California. Dabei werden die Recode Gründer, Walter Mossberg und Kara Swisher, wieder bei einem der renommiertesten Treffen für Technik und Medien während der drei Tage die ausschließlich auf Einladung besuchbare Veranstaltung betreuen und 30 Koryphäen wie Elon Musk, Sheryl Sandberg, Bill und Melinda Gates, Jeff Bezos u. v. a. m. zu Wort kommen lassen.

Miguel Nicolelis argumentiert seinen Zweifel an Musks Theorie damit, dass das Gehirn schon deswegen nicht zum Computer werden kann, weil das menschliche Bewusstsein ein Resultat aus unberechenbaren, nicht linear verlaufenden Interaktionen zwischen Milliarden von Zellen besteht. „Unser Gehirn arbeitet nicht in algorithmischer Art und Weise und ist keine digitale Maschine. Früher war es ärgerlich, solche Aussagen zu hören; jetzt sind sie ernsthaft und führen zu Massenhysterie.“ Nicolelis gibt aber zu, dass die digitale Automatisierung zu erheblicher Arbeitslosigkeit führen wird, vor allem bei Menschen, die banale Aufgaben ausführen, die leicht von Maschinen ausgeführt werden können. Allerdings heißt das nicht, dass der Mensch überflüssig wird.

Der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn zeigt es vor: Das Unternehmen will in einigen Fabriken in China sämtliche Mitarbeiter durch Roboter ersetzen. Neben computergesteuerten Maschinen gibt es jedoch noch eine weitere Bedrohung für menschliche Arbeitnehmer: Künstliche Intelligenz (KI). Ein aktuelles Beispiel aus Japan verdeutlicht das: Die Versicherung Fukoku Mutual Life Insurance Company plant, ein Viertel ihrer Mitarbeiter in der Auszahlungsabteilung zu entlassen. Rund 130 Sachbearbeiter waren dort bislang beschäftigt, um jährlich mehr als 132 000 Fälle zu beurteilen und zu bearbeiten. In Zukunft soll IBMs Watson als Unterstützung hinzugezogen werden, um die Arbeit effizienter zu machen. Die KI verrichtet laut Fukoku Life schon seit Anfang Januar ihren Dienst.

In China findet auch heuer wieder eine Reihe von Konferenzen und Kongressen zu diesen Themen statt.
Die Universität Wien und das Österreichische Forschungsinstitut für Artificial Intelligence machen künftig gemeinsame Sache. Damit wird das Thema KI (Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence = AI) weiter forciert.
Bereits 2015 berichtete Galileo: Innerhalb von nur drei Tagen hat erstmals eine künstliche Intelligenz sich selbst Schach spielen beigebracht - auf Weltniveau. Der Computer könnte sogar demnächst Go erlernen, worin Menschen den Maschinen derzeit deutlich überlegen sind.

Eine künstliche Intelligenz namens „Giraffe“ hat es geschafft, innerhalb von 72 Stunden das Niveau von internationalen Meisterschaften im Schach zu erreichen. Matthew Lai vom Imperial College London hat diese lernfähige Maschine entwickelt. Der Computer nutzt ein System, dessen Aufbau mit unterschiedlichen Neuronen dem menschlichen Hirn nachempfunden ist. Das MIT Technology Review berichtet, dass er sich schon jetzt in den oberen 2,2 Prozent aller Spieler der Welt platzieren könne.

Am Imperial College in London hat Matthew Lai seinen Abschluss damit gemacht, dass er eine künstliche Intelligenz programmiert hat, die sich selbst Schach beibrachte und die Positionen auf dem Brett wie ein Mensch bewertet. Die KI trägt den hübschen Namen „Giraffe„.

Dahinter steckt ein künstliches neuronales Netz, also unterschiedliche Schichten künstlicher Neuronen, die miteinander verknotet sind und deren Verbindungen und Gewichtung veränderlich sind. Das macht sie stark in der Mustererkennung (Gesichter) oder maschinellem Lernen. Biologisches Vorbild ist unser Gehirn. Künstliche neuronale Netze sind flexibel und lassen sich mittlerweile für verschiedene Aufgaben trainieren. Zum Beispiel Schach.

Lai ließ also solch ein vierlagiges Netz mit seinem Super-Mustererkennungstalent auf Schach los, das jede Position dreifach untersuchte: Gesamtstatus des Spiels (Anzahl der Figuren, Zugregeln), Einzelblick auf jede Figur und Aufzeichnung, welche Felder eine Figur bedroht und schützt. Lai fütterte sein Netz mit Daten aus echten Schachspielen. Mit einer gewaltigen Menge, denn sonst lernt es nicht bis ins Detail. Fünf Millionen Schachpositionen generierte er aus regulären Schachcomputern, variierte sie mit jeweils einem Zug und hatte am Ende 175 Mio. Positionen.

Mit diesem Handwerkszeug spielte Giraffe gegen sich selbst und sollte so seine eigenen Voraussagen verfeinern, ob ein Zug gut oder schlecht ist, weil am Ende das Spiel gewonnen oder verloren wurde. Dadurch lernte die KI, welche Positionen stark oder schwach sind.

Topfit in Sachen Schach wurde Giraffe dann geprüft. Dazu nahm Matthew Lai die sogenannte „Strategic Test Suite“, eine Standartdatenbank mit 1500 Positionen, mit der solche Maschinen gewöhnlich überprüft werden. 15 000 ist die maximale Punktzahl. Zu Beginn des Trainings schaffte Giraffe die 6000 und nach knappen 72 Stunden bereits die 9700 - ein Niveau der weltweit besten Schachcomputer.

Damit war Giraffe in nur drei Tagen so schlau wie all die über die Jahre gewachsenen, mitunter von Schachprofis programmierten und korrigierten Schachmaschinen mit ihren aberhundert Parametern.

Warum? Weil Giraffes künstliches neuronales Netz nicht stur alles durchrechnete, sondern die Wahrscheinlichkeiten gewichtete, ob ein Zug gut oder schlecht ist. Was früh als schlecht eingeschätzt wurde, das hat es auch nicht weiterverfolgt. Giraffe kümmerte sich eben nicht um ohnehin zwecklose Züge und war dadurch rechnerisch viel effizienter. Der Algorithmus hatte intuitiv seine eigene Heuristik entwickelt.

Als nächstes könnte das Spiel Go programmiert werden, meinte Lai.

Nur ein Jahr später, im Mai 2016, erzielte Googles AI AlphaGo einen 4:1 Sieg über den südkoreanischen Go-Meister Lee Se-dol in einem Fünfrundenkampf.

Tencent entwickelte sein eigenes AI-Programm Jueyi, das bereits viele internationale Wettkämpfe gewann. Ma Huateng, CEO von Tencent sagt: „Wenn wir einen Simulator bauen, seine Parameter definieren, ihn forschen lassen, studieren und Fehler machen, werden die Programme herausfinden, wie was funktioniert, und zwar weiter, als unsere Vorstellungskraft dies erlaubt.“

Der Internet-Gigant Baidu hat ein nationales Technologie-Labor in Peking gegründet, AI-Experten von Baidu, Tsinghua Universität, Beihang Universität und der chinesischen Akademie für Information und Kommunikationstechnik dorthin geholt.
„Das Internet ist nur eine Vorspeise. Der Hauptgang wird AI sein. In der Zukunft werden Maschinen die Menschen und deren Absichten verstehen“,
sagt Li Yanhong, Vorsitzender von Baidu. Sie haben bisher große Investitionen in maschinenunterstützte Studien, Bilderkennung, Stimmerkennung und fahrerlose Autos getätigt.

Google will mit der Beteiligung an einem Start-up für künstliche Intelligenz sein Standbein im chinesischen Markt stärken. Der US-Internetkonzern übernahm im Rahmen einer 75 Mio. Dollar (66,2 Mio. Euro) schweren Finanzierungsrunde einen Minderheitsanteil an Mobvoi. Die genaue Summe, die Google zahlt, ist nicht bekannt.

Die Gründer halten weiterhin die Mehrheit an dem nun mit 300 Mio. Dollar bewerteten Unternehmen. Mobvoi arbeitet an einer Software, die mithilfe von Sprache Befehle ausführt, und bietet darüber hinaus Computeruhren an.

Googles Betriebssystem Android setzt bereits Sprachsteuerung bei der Suchmaschinensuche ein. Die meisten Google-Dienste wie der E-Mail-Verkehr, die Suche und Kartenangebote sind in China seit rund fünf Jahren nicht verfügbar, da der Konzern sich nicht zensieren lassen will. Nun versuchen die Amerikaner, mithilfe von Partnerschaften Präsenz zu zeigen. Mobvoi und Google haben in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet.

China will die internationale Forschung zu künstlicher Intelligenz (KI) aufmischen. Mit einem Großprojekt unter dem Namen „Chinas Gehirn“ sollen mit staatlicher Förderung Firmen und Universitäten gemeinsamen an zukunftsweisenden Technologien arbeiten.

Das kündigte der Chef von Chinas Internetgiganten Baidu, Robin Li, im März 2015 in Peking an.
„Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Technologien des 21. Jahrhunderts“,
sagte Li. China müsse in dem Bereich eine internationale Führungsrolle übernehmen.

Baidu gehört zu Chinas Vorreitern bei der Forschung zu künstlicher Intelligenz. Der Betreiber von Chinas größter Suchmaschine hatte vergangenes Jahr Forscher von Google abgeworben und im kalifornischen Silicon Valley ein KI-Entwicklungszentrum eröffnet. Baidu behauptet, die weltweit beste Spracherkennung in Englisch anzubieten - besser als die Konkurrenten Google und Apple.
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Und ich platziere meinen Cyborg jetzt in seinen Lieblingsfauteuil und lese weiter.

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